In dieser Folge des Podcasts "So bin ich eben" diskutieren Stefanie Stahl und Lukas Klaschinski mit der Dermatologin und Autorin Dr. Yael Adler über den Zusammenhang zwischen Ernährung und psychischer Gesundheit. Thema ist Adlers neues Buch "Genial ernährt". Die Expert:innen erläutern, wie Nahrung unsere Psyche beeinflusst. Dr. Adler betont die Bedeutung einer gesunden Darmflora für das Gehirn: "Eine gesunde Darmflora [hat] eine Verbindung nicht nur zu allen anderen Organen, sondern vor allem auch zum Hirn." Dafür empfiehlt sie eine Vielfalt von 30 verschiedenen Pflanzen pro Woche und 30 Gramm Ballaststoffe täglich. Besonders wird die Bedeutung von Aminosäuren hervorgehoben, die für die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin wichtig sind. Die Gruppe diskutiert den Fleischkonsum und kommt zum Schluss, dass moderater Konsum (etwa 300g rotes Fleisch pro Woche für Frauen) unproblematisch sei. Weitere Themen sind verschiedene Fastenformen, der Biorhythmus und dessen Einfluss auf die Nahrungsaufnahme sowie die negative Wirkung von Fastfood und Süßstoffen. "Wir werden von der Industrie damit angefüttert, damit wir das immer wieder kaufen, diese schnell kickenden Lebensmittel. Wir werden davon quasi abhängig", warnt Adler über hochverarbeitete Nahrungsmittel. Adler gibt praktische Tipps, wie man seine Ernährung verbessern kann, und erklärt, wann Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind, besonders bei nachgewiesenem Mangel an Vitamin D oder Omega-3-Fettsäuren. ## Einordnung Der Podcast bietet fundierte Ernährungsberatung mit einem besonderen Fokus auf psychische Gesundheit. Dr. Adler präsentiert wissenschaftlich belegte Erkenntnisse zu Ernährung und deren Auswirkungen auf die Psyche verständlich und alltagstauglich. Erfrischend ist ihr pragmatischer Ansatz, der auf Balance statt Perfektion setzt: "Es geht nicht um Verbote, sondern darum, Dinge hinzuzufügen." Die Diskussion bleibt dabei stets differenziert und vermeidet Schwarz-Weiß-Denken oder übertriebene Versprechungen. Gelegentlich fehlt etwas die kritische Diskussion der Lebensmittelindustrie und sozialer Ungleichheit beim Zugang zu gesunder Ernährung. Dennoch bietet die Folge wertvolle Orientierung im Dschungel der Ernährungstrends und zeigt auf, wie Ernährung und psychisches Wohlbefinden zusammenhängen.