Echo der Zeit: Sparpläne belasten die Zusammenarbeit im Asylbereich
Asyl-Sparen, Gaza-Zukunft und US-Isolation – eine kritisch-informative Tagesrunde.
Echo der Zeit
35 min read1697 min audioDie Echo-der-Zeit-Folge vom 20. September 2025 beleuchtet zuerst die Spannungen um das Bundes-Sparpaket: Kantons- und Gemeindevertreter:innen kritisieren scharf, dass Kürzungen bei den Asyl-Globalpauschalen ihnen Mehrkosten überbürden. Der Aargauer Regierungsrat Jean-Pierre Galatti warnt, «die Spielregeln» würden mitten in der grössten Asylkrise seit 1945 verändert; der Schweizerische Gemeindeverband droht mit Konsequenzen für die Gesamtstrategie Asyl.
Im Gespräch mit Nahost-Experte René Wildangel skizziert die Redaktion die Eskalation im Gazastreifen: Die israelische Offensive habe fast eine halbe Million Menschen vertrieben. Wildangel nennt die israelische Regierung «extremistisch» und zitiert Finanzminister Smotrich, der von einer «Immobilien-Rally» im Gazastreifen gesprochen habe. Die Annexion drohe, weil Siedler:innen und US-Politiker wie Trump eine «Gaza ohne Palästinenser»-Vision unterstützten. Einzig Waffenstillstand und Wiederbelebung der Zweistaatenlösung durch UN-Generalversammlung könnten das verhindern.
Danach warnt der französische Stratege François Esbourg, die USA begingen «politischen Suizid» seit dem Irakkrieg. Trump beschleunige nur den amerikanischen Rückzug von Bündnissen; Europa solle die Chance auf grössere weltpolitische Rolle nutzen, sei aber gespalten. Das Gespräch wird mit Original-Zitaten und lockerer Moderation geführt.
Schlussbericht porträtiert Ali Akbar, den letzten Straßen-Zeitungsverkäufer von Paris. Der 73-jährige Pakistani wurde von Präsident Macron mit dem zweithöchsten Verdienstorden geehrt.
## Einordnung
Echo der Zeit bleibt seiner journalistischen Linie treu: klare Struktur, faktenorientiert und mit Expert:innen aus unterschiedlichen Lagern. Die Moderation hinterfragt kritisch, etwa wenn sie Kostenfolgen für Kantone oder geopolitische Konsequenzen des israelischen Vorgehens thematisiert. Keine parteipolitische Wertung, aber ein deutlicher Fokus auf humanitäre Perspektive und völkerrechtliche Alternativen. Rechte oder verschwörerische Narrative fehlen; auch Esbourgs USA-Diagnose wird nüchtern als Analyse präsentiert, nicht als anti-amerikanische Polemik. Die Mischung aus Politik, Umwelt und emotionalem Menschenporträt macht die Sendung zugänglich ohne journalistischen Tiefgang zu opfern. Wer Schweizer und internationale Politik in kompakter Form will, erhält hier eine vertrauenswürdige, gut recherchierte Zusammenfassung – mit leichtem Erzählton statt erhobenen Zeigefingers.