Der BBC Global News Podcast vom 9. Oktober 2025 berichtet über die von US-Präsident Donald Trump verkündete Gaza-Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Israel und Hamas. Moderatorin Bernice fasst die wichtigsten Entwicklungen zusammen, während Reporter:innen und Betroffene aus Israel, Gaza und Washington kommentieren. Die Sendung enthält Stimmen von Amal Al-Badla und Ragad Salam aus Gaza, die Erleichterung über das mögliche Ende der Kämpfe äußern, sowie von Israelis am Hostage Square in Tel Aviv. Zusätzlich wird über einen Angriff auf ein Krankenhaus in El-Fasher im Sudan berichtet und der ungarische Schriftsteller László Krasznahorkai als Literaturnobelpreisträger vorgestellt. ### Israels Kabinett stimmt über Waffenstillstand ab Sebastian Usher, BBC-Middle-East-Analyst, erklärt, dass Israels Kabinett die Ratifizierung des Abkommens nach Vorbehalt von zwei Rechtsministern wahrscheinlich beschließen werde. Sobald dies geschehen sei, beginne eine 72-Stunden-Phase, in der 20 lebende Geiseln und 2000 palästinensische Gefangene ausgetauscht sowie große Mengen Hilfsgüter ins Gazastrom gelangen sollen. Trump habe mit „größerem Schwung“ als frühere Vermittlungsversuche Druck ausgeübt. ### Menschen in Gaza feiern Erleichterung Die in einem Flüchtlingscamp lebende Mutter Amal Al-Badla schildert: „Der Krieg ist vorbei … Ich bin glücklich, doch mein Herz ist auch gebrochen, weil mein Bruder Ahmed nicht hier ist.“ Journalistin Ragad Salam berichtet von Menschen, die Süßigkeiten verteilen und in die Luft schießen. Beide betonen, dass zwar Kriegsende gefeiert werde, doch sei die humanitäre Lage weiterhin katastrophal: „Apotheken sind fast leer, Krankenhäuser fehlt es an allem.“ ### Israelis feiern Rückkehr der Geiseln In Tel Aviv jubeln Café-Besucher:innen über die bevorstehende Freilassung. Gil Dickman, Cousin der ermordeten Geisel Carmel Gat, sagt: „Wir haben versprochen, dass nie wieder eine Geisel stirbt … Rache ist nicht die Antwort, mehr Leben und Frieden zwischen den Völkern schon.“ Die Stimmung sei euphorisch, Familien der Geiseln tränenfroh. ### Trump beansprucht Erfolg für sich Die BBC-Korrespondentin Nomiia Iqbal erklärt, Trump habe Netanjahu massiv unter Druck gesetzt, etwa indem er ihn zu einer Entschuldigung gegenüber Katar zwang. Trumps Nahost-Team habe „noch nie zuvor“ ein US-Präsident derart „persönlich und politisch“ auf Israel eingewirkt. Falls der Waffenstillstand halte, wäre dies eine „atemberaubende“ diplomatische Sieg für Trump, der sich gern als „Deal-Maker“ präsentiere. ### Zweifel an Nachhaltigkeit bleiben Lyse Doucet betont, der Deal sei „kein Friedensabkommen, sondern ein Waffenstillstand“. Viele Details wie Hamas-Abrüstung oder künftige israelische Präsenz seien offen. Die Vermittlerstaaten Katar, Türkei und Ägypten hätten maßgeblich Druck auf eine geschwächte Hamas ausgeübt. Ob Trumps Involvierung anhalte, sei ungewiss, sollte er von anderen Themen abgelenkt werden. ## Einordnung Die BBC liefert eine klassische Breaking-News-Sendung: schnell, klar strukturiert und mit vielen direkten Betroffenenstimmen. Die Berichterstattung bleibt deskriptiv; weder Israelis noch Palästinenser:innen werden pauschalisiert. Besonders bemerkenswert ist das ausgewogene Nebeneinander von Jubel in Tel Aviv und Gaza sowie die sofortige Einordnung, dass der Waffenstillstand keine Friedenslösung bedeutet. Faktische Behauptungen – etwa zur angeblichen Schwächung der Hamas – bleiben unhinterfragt. Die Wahl der Interviewpartner:innen spiegelt vor allem zivile Betroffene wider, während politische Analyst:innen die Machtspiele hinter den Kulissen skizzieren. Die Kurzberichte über Sudan und Literaturnobelpreis stören den roten Faden, dienen aber der thematischen Abwechslung. Insgesamt bietet die Folge eine informative Momentaufnahme mit professionellem Anspruch, ohne tiefere Hintergründe oder fehlende Perspektiven ausführlich zu beleuchten.