Ones and Tooze: The U.S. Government Shutdown
Der Foreign-Policy-Podcast zeigt, dass der US-Shutdown nicht nur Budgetchaos, sondern auch verfassungsrechtliche Brisanz birgt.
Ones and Tooze
34 min read1975 min audioDie Foreign-Policy-Podcast-Folge „Government Shutdown, 1.7 Billion Discretionary Spending, Constitutional Crisis“ analysiert den US-Government Shutdown 2025 aus historischer, ökonomischer und verfassungsrechtlicher Perspektive. Adam Tooze und Cameron Abadi blicken auf 21 vergangene Shutdowns seit 50 Jahren, heben hervor, dass rund 750.000 Bundesangestellte ohne Gehalt arbeiten oder in Zwangsurlaub geschickt werden, und kritisieren, dass die Trump-Administration erstmals bestrittene Löhnerückzahlungen und gezielte Kürzungen in „blauen“ Staaten vornimmt. Als Konjunktur-Faktor schätzen Analyst:innen je Shutdown-Woche 0,1–0,2 Prozentpunkte BIP-Verlust ein; besonders brisant sei das Aussetzen wirtschaftlicher Daten (Bureau of Labor Statistics), wodurch Fed und Märkte im blinden Flug sind. Die Debatte spannt sich von der Frage, warum die US-Politik angesichts nahezu 100 % Schuldenstandsquote keine fiskalische Angst kennt, bis zur Analyse föderaler Ungleichgewichte: Bundesstaaten folgen Haushaltsdisziplin, erhalten aber mittlerweile knapp ein Drittel ihrer Mittel aus Washington. Verfassungsrechtlich führt die Administration mittels Nicht-Ausgaben bereits bewilligter Mittel und der Suche nach einem „Ausnahmezustand“, der exekutive Alleingänge rechtfertigt, in eine potenzielle Verfassungskrise.