Der Bundestalk der taz diskutiert den neuen Waffenstillstand im Gazastreifen und Trumps 20-Punkte-Plan. Die Nahostexpertin Lisa Schneider und Opinion-Redakteurin Pauline Jäckels erklären, warum der Riss in der Gewalt jetzt entstand – aus militärischer Stärke Israels, Druck der USA und innenpolitischem Kalkül Trumps. Sie analysieren, dass Netanyahu und die Hamas eigentlich kaum Interesse an einem dauerhaften Frieden haben: Netanyahu droht nach Kriegsende der Korruptionsprozess, die Hamas müsste sich auflösen. Beide könnten sich aber durch Amnestie-Versprechen retten. Der Plan bleibe vage: Palästinensische Selbstbestimmung wird auf später verschoben, die Westbank-Besatzung und Siedlergewalt werden nicht erwähnt, und Kontrollmechanismen fehlen. Europa spielt in den Verhandlungen keine Rolle, da Deutschland innerhalb der EU Druck für eine einheitliche Haltung blockiert. Die Einordnung betont die Gefahr, dass ohne klare Durchsetzungsmacht und ohne Anspruch auf palästinensische Staatlichkeit der Friede nur Episode bleibt, während die strukturellen Probleme des Konflikts ungelöst bleiben.