Hörkombinat :Politik: #96: In New York ist Klassenkampf – Zohran Mamdani und die Bürgermeisterwahl
Podcast-Analyse über den Aufstieg von Soran Mamdani in New York und die Frage, ob progressiver Klassenkampf in der US-Metropole möglich ist.
Hörkombinat :Politik
34 min read1830 min audioDas Hörkombinat-Podcast-Duo Elvira Isenring und Dominik Dusek bespricht mit dem WOZ-USA-Korrespondenten Lukas Hermsmeier die bevorstehende Bürgermeisterwahl in New York City. Zentrales Thema ist der 33-jährige demokratisch-sozialistische Kandidat Soran Mamdani, der trotz – oder gerade wegen – seiner progressiven Agenda (kostenlose Kinderbetreuung, Mietpreisbremsen, kostenloser öffentlicher Nahverkehr) die Vorwahlen klar gewann und in Umfragen für die Hauptwahl deutlich vorne liegt. Hermsmeier erklärt den Erfolg mit vier Faktoren: einem konkreten Wirtschaftsprogramm, charismatischer Kommunikation, einer mobilisierten Basis (v. a. Democratic Socialists of America) sowie dem politischen Moment nach Trumps Wiederaufstieg. Dabei bleibt Mamdani umstritten: Konservative Demokraten und Teile der Wall-Street-Elite attackieren ihn als „radikal linken Antisemiten“, während das demokratische Establishment seine Kampagne nur zögerlich unterstützt. Die Diskussion zeigt, wie sehr die Stadt von extremer Ungleichheit geprägt ist und dass Mamdani mit seinem Bekenntnis zur Umverteilung („Tax the Rich“, Mindestlohn 30 $/h) genau diese Spaltung adressiert. Allerdings hängen viele Vorhaben von Zustimmung auf Bundesstaatsebene ab; zudem wächst durch gezielte Annäherung an Immobilienlobby und Unternehmen der Vorwurf, das Programm könnte vor Amtsantritt verwässert werden.