Better Offline: Building A Newspaper Out of the Internet with Molly White
Eine entspannte, aber oberflächliche Tech-Kritik über RSS als Gegenmittel gegen manipulative Algorithmen und Newsletter-Überflutung.
Better Offline
41 min read2113 min audioEd Zitron begrüßt die Tech-Kritikerin Molly White, die über RSS als Gegenmittel gegen manipulative Algorithmen und Newsletter-Überflutung spricht.
### RSS als Rettung vor Plattform-Macht
White beschreibe RSS als Protokoll, das Nutzer:innen erlaube, Inhalte ohne Werbung, Tracking oder algorithmische Vorschaltungen zu lesen. "Es sei eine wunderbare Möglichkeit, dem Web zu entkommen, das zu einem missbräuchlichen Ringen geworden sei", so White.
### Feedly und "Streikbeobachtung als Service"
White erkläre, warum sie Feedly nicht mehr empfehle: Die Plattform habe sich auf "Threat Intelligence" und das Monitoring von Streiks verlegt. "Es habe sich wie Streikbrecher-Software angefühlt", so White.
### Newsletter-Ökonomie und Inbox-Flut
Die beiden diskutieren, wie große Medienhäuser Newsletter nutzen, um direkte Beziehungen zu Leser:innen aufzubauen, dabei aber oft die Inbox mit täglichen E-Mails überfluten. "Es sei ein respektloses Verhältnis", so White.
### Hoffnung trotz Mediendystopie
White zeige sich optimistisch: "Menschen würden weiterhin gute Analysen schätzen und seien bereit, freiwillig zu zahlen." Beispiele wie 404 Media oder Defector belegten, dass werkeigene, werbefreie Modelle funktionierten.
## Einordnung
Die Folge wirkt wie ein entspannter Plausch zweier Tech-Kritiker, die sich über funktionierende Alternativen freuen. Die journalistische Tiefe bleibt begrenzt: Es gibt keine Gegenstimmen, keine Daten und kaum konkrete Handlungsempfehlungen. Stattdessen zelebrieren Zitron und White ihre eigene Mediensouveränität – was zwar sympathisch wirkt, aber auch ein gewisses Eliten-Narrativ bedient: Wer nicht RSS, Ghost oder alternative Modelle nutzt, bleibt offenbar im „missbräuchlichen System“ gefangen. Die Kritik an Substack und Co. bleibt oberflächlich, da keine Arbeitsbedingungen oder Geschäftsmodelle hinterfragt werden. Die Episode ist eine nette Einführung in RSS und Newsletter-Ökonomie, aber keine kritische Auseinandersetzung mit Machtstrukturen im digitalen Journalismus.