Der Newsletter analysiert den von Donald Trump initiierten Handelskrieg mit China und prognostiziert eine Niederlage für die USA. Die zentrale These lautet, dass die Trump-Administration die entscheidenden Stärken Amerikas systematisch zerstört: die wissenschaftliche Führungsrolle und das System internationaler Allianzen. Trumps Zölle werden als Vertrauensbruch dargestellt, während Chinas Reaktion, wie Exportkontrollen für seltene Erden, als strategisch überlegen gilt. Der Autor argumentiert, dass die USA von kritischen chinesischen Importen abhängiger sind als umgekehrt, da China den Verlust des US-Marktes durch Binnennachfrage teilweise kompensieren könne. Die Analyse fokussiert auf die selbst zugefügten Schwächen. Die Regierung Trump untergrabe die Wissenschaft durch Budgetkürzungen, chaotische Entlassungen bei Behörden wie der CDC und den Versuch, Forschungsergebnisse politisch zu diktieren. Parallel werde Amerikas Bündnissystem zerstört, indem Verbündete nicht mehr als Partner, sondern als tributpflichtige Vasallen behandelt würden. Ohne diese Stützen sei der Handelskrieg nur noch eine Frage, wer dem anderen mehr Schaden zufügen könne, wobei China in der stärkeren Position sei. Der Autor schließt mit der Prognose: "Der Mann, der versprach, Amerika wieder groß zu machen, hat unsere globale Führungsposition wahrscheinlich auf absehbare Zeit beendet." ## Einordnung Der Autor nutzt das Framing eines selbstverschuldeten Niedergangs, in dem Trump als alleiniger Zerstörer amerikanischer Stärke agiert. Die Perspektive ist die eines liberalen Internationalisten, der Wissenschaft und Bündnisse als Grundpfeiler von Macht ansieht. Alternative, protektionistische Sichtweisen werden lediglich als irrational dargestellt, nicht aber inhaltlich erörtert. Die Analyse basiert auf der impliziten Annahme, dass die globale Ordnung vor Trump stabil und wertebasiert war, was eine Vereinfachung darstellt. Die Stärke des Textes liegt in der Verknüpfung von Innen- und Außenpolitik: Der Angriff auf Wissenschaft und Institutionen wird direkt mit der Schwächung der internationalen Position der USA verbunden. Argumentativ ist der Text kohärent, aber auch stark parteiisch und lässt wenig Raum für andere Erklärungsansätze für die geopolitischen Verschiebungen. Der Newsletter ist lesenswert für Leser:innen, die eine pointierte, liberale Kritik an Trumps Politik suchen. Wer eine ausgewogene Analyse erwartet, die auch die Beweggründe für Protektionismus ernst nimmt, wird hier nicht fündig. Länge des Newsletters: 7582