Der 12-minütige Podcast "The Intelligence" der Zeitschrift The Economist diskutiert Trumps Lateinamerika-Politik und neue KI-Lügendetektoren. Moderator Jason Palmer spricht mit Korrespondenten Adam Roberts und Cameron Ba über die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Mexiko, Venezuela und Argentinien. Im zweiten Teil erklärt Kenneth Cukier die EyeDetect-Technologie zur Erkennung von Lügen durch Pupillenmessung. ### 1 Mexiko trotz Trump-Streit stabil Obwohl Trump die Mauer zum Hauptthema mache und mit Zöllen drohe, bleibe Mexikos Wirtschaft stabil: "80% der mexikanischen Exporte gehen in die USA", weshalb sich beide Seiten auf das USMCA-Abkommen einigten. Die Unsicherheit vor der Ratifizierung bremse jedoch Investitionen. ### 2 Venezuela durch US-Sanktionen isoliert Die US-Sanktionen gegen die Staatsölgesellschaft PDVSA träfen die Bevölkerung massiv: "Die durchschnittliche Venezolanerin verlor letztes Jahr etwa 11 kg Körpergewicht", da Maduro keine Devisen für Importe habe. 3 Millionen Menschen seien geflohen. ### 3 Argentiniens Abhängigkeit vom IWF Die USA hätten Argentinien geholfen, einen 57-Milliarden-Dollar-Kredit des IWF zu erhalten, gegen Sparauflagen. Macri stehe vor der Wahl 2019 zwischen Wahlerfolg und Kreditabruf - ein "schwieriges Dilemma". ### 4 Trumps selektive Lateinamerika-Strategie Trump habe "keinen umfassenden Ansatz", sondern fokussiere sich auf Migration und den "Regime Change" in Venezuela. Überraschend sei gewesen, dass das USMCA-Abkommen "ziemlich gut für Mexiko" ausgefallen sei. ### 5 KI-Lügendetektor EyeDetect Die israelische Firma Converus bietet Systeme an, die durch Pupillendilatation Lügen mit 86%iger Genauigkeit erkennen sollen - deutlich besser als traditionelle Lügendetektoren. Einsatz bei Behörden und Firmen wirft Bürgerrechtsfragen auf. ## Einordnung Der Podcast präsentiert sich als professionelles journalistisches Format mit klarer Struktur und faktenbasierter Berichterstattung. Die Moderator:innen lassen ihre Gesprächspartner ausführlich zu Wort kommen und stellen kritische Nachfragen. Besonders positiv: Komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge werden verständlich erklärt, etwa die Abhängigkeit Mexikos vom US-Markt oder die humanitäre Krise in Venezuela. Die Gleichzeitigkeit von geopolitischer Analyse und Tech-Reportage zeigt die Breite der Themenauswahl. Kritisch anzumerken ist, dass die US-Perspektive dominiert - Lateinamerikanische Stimmen fehlen vollständig. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Sanktionen werden primär aus US-Sicht diskutiert, was zu einer Einseitigkeit führt. Beim Thema KI-Lügendetektoren werden ethische Bedenken zwar erwähnt, bleiben aber oberflächlich. Insgesamt ein informativer, aber nordhalbkugel-zentrierter Blick auf globale Entwicklungen.