Studio Ett är Sveriges Radios aktuelles Nachrichtenmagazin mit journalistischem Anspruch. In der Sendung vom 26. Januar 2025 diskutieren Reporter:innen und Expert:innen weltweite Proteste von Generation Z gegen Korruption und schlechte Lebensbedingungen, die politische Krise in Frankreich nach dem Stopp der umstrittenen Rentenreform, Donald Trumps Friedensmission im Nahen Osten sowie die Lage in Gaza und die anhaltenden gesundheitlichen Folgen von Long COVID in Schweden. Die Beiträge zeichnen sich durch klare Struktur, viele direkte Ortseinschaltungen und wissenschaftliche Expertise aus. ### 1. Globale Protestwelle von Generation Z Laut Reporterin Ylva Tidevall gäbe es seit dem Herbst eine neue Welle von Jugendprotesten in mehreren Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Die „uppkopplade Generation" nutze soziale Medien, um sich gegen Korruption und für bessere Lebensbedingungen zu organisieren. "De här protesterna vi ser runt om i världen tycks handla om att den unga generationen vill ha bättre levnadsvillkor och att de är missnöjda med det politiska styret." ### 2. Erfolgsfaktoren für Protestbewegungen Die Politikwissenschaftlerin Katrin Uba erklärt, dass erfolgreiche Proteste meist legitime Forderungen hätten, die breite gesellschaftliche Unterstützung fänden, und über längere Zeit durchgehalten würden: „Man visar också någon typ av samhörighet. Alltså man är tillsammans. […] Det vanligtvis om det är väldigt få som protesterar då lyckas man ju inte." ### 3. Machtwechsel in Madagaskar und Nepal In Madagaskar habe die junge Bevölkerung mit Wochenlangen Protesten den Rücktritt des Präsidenten erreicht; in Nepal sei der Premierminister nach Massenprotesten zurückgetreten. Die Ereignisse zeigten, dass sich weltweit Menschen unter 30 gegen Machtmissbrauch wehren könnten. ### 4. Frankreichs Premier stopppt Rentenreform vorübergehend Der französische Premierminister Sebastian Lecornu habe die umstrittene Rentenreform ausgesetzt, um die Unterstützung der Sozialistischen Partei für seine Minderheitsregierung zu gewinnen. Syd-Europa-Korrespondentin Cecilia Blomberg erklärt, die Reform treffe Frauen und einkommensschwache Gruppen besonders hart: „Det handlar också om att den slog ovanligt hårt mot kvinnor och mot de som redan hade det sämst ställt." ### 5. Trump als Friedensvermittler im Nahen Osten US-Korrespondent Simon Isaksson berichtet, dass Präsident Trump nach seinem Nahost-Trip auch von politischen Gegnern wie Joe Biden gelobt werde, wobei diese betonten, dass auch Bidens Regierung Vorarbeiten geleistet habe. Die Berichterstattung bleibe jedoch kritisch gegenüber innenpolitischen Herausforderungen wie drohenden Haushaltsstillständen. ### 6. Fragile Waffenruhe in Gaza Trotz Gefangenenaustausch und ersten Vertrauensmaßnahmen berichten Korrespondent:innen über interne Machtkämpfe zwischen Hamas und rivalisierenden Clans. Samar Hadrous erklärt, Israel unterstütze offenbar einige kriminelle Gruppen, um den Einfluss der Hamas zu schwächen, was die Gefahr einer erneuten Eskalation erhöhe. ## Einordnung Die Sendung präsentiert sich als professionelles journalistisches Format mit klarer Trennung von Information und Kommentar. Die Vielfalt der Themen wird durch entsprechende Expertise aufbereitet: Ortseinschaltungen, wissenschaftliche Kommentare und direkte Zeugenaussagen verleihen den Beitragen Glaubwürdigkeit. Die Moderation bleibt neutral, lässt unterschiedliche Perspektiven zu und vermeidet pauschale Wertungen. Besonders hervorzuheben ist die Einbettung globaler Ereignisse in einen historischen Kontext (z.B. Vergleich mit Protesten von 1968). Kritisch bleibt, dass bei komplexen Konflikten wie Gaza der Blick auf europäische und US-amerikanische Politik dominiert, während palästinensische Stimmen nur indirekt vorkommen. Dennoch bietet die Sendung eine fundierte Orientierung für Hörer:innen, die sich schnell über internationale Entwicklungen informieren wollen.