Der Newsletter "The Cross Section" kritisiert die Reaktion des New-York-Times-Kolumnisten Ezra Klein auf die Ermordung des rechten Aktivisten Charlie Kirk. Der Autor argumentiert, Kleins Aufruf zu Empathie und politischer Zurückhaltung verkenne die Realität eines politischen Umfelds, das maßgeblich von der Rechten gestaltet werde. Während Liberale wie Klein glaubten, Demokrat:innen trügen die alleinige Verantwortung für den politischen Ton, würden Konservative die Ermordung Kirks vom ersten Moment an strategisch für ihre Zwecke nutzen, ihn zum Märtyrer stilisieren und als Waffe gegen ihre Gegner:innen einsetzen. Als Beleg für die Macht der rechten Medien führt der Autor Kleins "Obsession" mit Hillary Clintons "deplorables"-Kommentar an. Diese Äußerung sei nicht an sich bedeutsam gewesen, sondern wurde durch die unermüdliche Wiederholung in rechten Medien zu einem Symbol für angebliche liberale Arroganz aufgeblasen – eine Erzählung, die selbst Liberale wie Klein verinnerlicht hätten. Der Newsletter stellt einen fundamentalen Doppelstandard fest: Von Demokrat:innen werde erwartet, auf ihre Gegner:innen zuzugehen, während Republikaner:innen für ihre Verachtung gegenüber Andersdenkenden nie in die Pflicht genommen würden. Die zentrale These wird durch ein Zitat über die Wahrnehmung von Wahlergebnissen untermauert: "Wenn Republikaner gewinnen, bedeutet das, dass die Demokraten sich ändern müssen; wenn die Demokraten gewinnen, bedeutet das auch, dass die Demokraten sich ändern müssen." Länge des Newsletters: 11375 ## Einordnung Der Text vertritt eine klar links-liberale Perspektive und kritisiert eine zentristische "Both-Sides"-Haltung, die politische Asymmetrien ignoriert. Die zentrale Annahme ist, dass die politische Rechte strategisch und in böser Absicht handelt, während liberale Appelle an die Zivilgesellschaft eine strategische Schwäche darstellen. Konservative Stimmen werden nicht berücksichtigt, sondern ausschließlich als Objekt der Analyse behandelt. Das Framing einer "asymmetrischen Kriegsführung" im Informationsraum dient dazu, die Agenda einer konfrontativeren progressiven Politik zu stärfen, die sich der Normalisierung rechter Narrative verweigert. Der Newsletter ist gesellschaftlich hochrelevant, da er die Mechanismen der Meinungsbildung in polarisierten Gesellschaften beleuchtet. Er ist besonders lesenswert für Leser:innen, die sich für Medienkritik und die strategische Dimension politischer Kommunikation interessieren. Er bietet eine scharfe, wenn auch parteiische Analyse, die zum Nachdenken über die Wirksamkeit liberaler Reaktionen auf rechte Taktiken anregt.