Die Sonntagsrunde vom 24. August 2025 diskutiert mit Oliver Gorus, Philipp Gut und Peter Welchering die anstehende OB-Wahl in Ludwigshafen, die Nominierung Katharina Barleys fürs Bundesverfassungsgericht, die Angst der Union vor „Kontaktschuld“ und mögliche Friedensgespräche zwischen Putin und Zelenski. ### 1. Ludwigshafen: Ausschluss des AfD-Kandidaten Joachim Paul Die amtierende SPD-Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck habe den aussichtsreichsten Kandidaten Joachim Paul „mit Hilfe des sogenannten Verfassungsschutzes und eines hanebüchenen sogenannten Gutachtens“ aus dem Rennen geworfen. Welchering konstatiert: „Diese harten formalen Ausschlussgründe […] haben wir jetzt inzwischen eben aufgeweicht in Richtung politische Opportunität.“ ### 2. „Hass und Hetze“ als Diskurskeule Der Begriff werde laut Gorus „immer wieder verwendet, als ob es etwas Negatives wäre, aber dabei ist Hass ja kein negativer Begriff. Es kommt nur drauf an, was man hasst.“ Philipp Gut ergänzt, dass „die Leute, die sind die am brutalsten eigentlich hassen und hetzen […] sich dann hinter solchen Begriffen verstecken“. ### 3. Politisierung des Bundesverfassungsgerichts Die geplante Nominierung Katharina Barleys werde als „Fortsetzung der politischen Besetzung des Verfassungsgerichts“ gewertet. Müller-Ullrich warnt: „Wenn dieses Verfassungsgericht einmal durchpolitisiert ist, dann gibt's da auch kein Zurück mehr.“ ### 4. „Kontaktschuld“ als Fetisch der Union CDU-Politiker würden ausgeschlossen, weil sie an Demonstrationen teilnahmen, an denen auch AfD-Mitglieder beteiligt gewesen seien; ein Rechtsanwalt drohe der Parteiausschluss, weil er Michael Ballweg verteidigt habe. Gorus: „Die Kontaktschuld ist wie ein Fetisch der Union […] daran wird sie zugrunde gehen.“ ### 5. Schweizer Neutralität und mögliches Putin-Zelenski-Treffen Die Schweiz habe ihre Glaubwürdigkeit als neutrales Territorium „freiwillig aufgegeben“, sodass ein Genfer Gipfel unwahrscheinlich erscheint. Gut: „Es ist natürlich nicht mehr glaubwürdig, nachdem was in den letzten Jahren passiert ist.“ ### 6. Nord-Stream-Sabotage: neue Indizien Ein in Italien festgenommener Ukrainer werde verdächtigt, Drahtzieher der Pipeline-Sprengung gewesen zu sein. Welchering kritisiert, dass die Bundesregierung sämtliche Informationen „als geheim erklärt“ und eine unabhängige Aufklärung verhindere. ## Einordnung Die Sonntagsrunde präsentiert sich als kritisches Gegengewicht zum etablierten Journalismus, bedient sich dabei jedoch einer durchgehend einseitigen Opfernarrative. Rechte Akteure werden systematisch als „legitime demokratische Opposition“ gerahmt, während linke Politik als „Stasiartige[n] Methoden“ diffamiert wird. Die Redaktion beansprucht Deutungshoheit, indem sie komplexe Rechtsfragen (Verfassungsschutzgutachten, Parteiausschlüsse) auf simple Machtspiele reduziert und alternative Erklärungsmuster (etwa zur Nord-Stream-Sabotage) ohne Belege salonfähig macht. Die wiederkehrende Formel „die wahren Feinde der Demokratie“ zielt nicht auf pluralistische Auseinandersetzung, sondern auf die Delegitimierung politischer Gegner. Wer hier nach journalistischer Distanz sucht, wird sie kaum finden; wer nach Bestätigung für eine rechtskonservative Weltsicht, umso mehr. Hörwarnung: Die Episode dient weniger der Aufklärung als der Stimmungsmache gegen linke Politik und Institutionen; wer differenzierte Analyse sucht, sollte sich andere Quellen suchen.