Studio Ett diskutiert die historisch hohen Strompreise in Südschweden. Daniel Nordström (Ellevio) und Mattias Lantz (Energimyndigheten) erklären, dass der europäische Energiemangel und fehlende russische Gas die Preise treiben. Als kurzfristige Maßnahme nennen sie Preis-Hilfen für Haushalte und Firmen; langfristig seien mehr nordische Erzeugung und Netzausbau nötig. Die vier schwedischen Preiszonen sollen Engpässe sichtbar machen, gelten aber als umstritten. Beide Experten betonen, dass Stromnetzbetreiber von hohen Preisen nicht profitieren und sparen als wichtigste Konsumentenstrategie gelte. ### 1. Europäischer Energiemangel treibt schwedische Strompreise Die aktuellen Rekordpreise seien vor allem eine Folge des europäischen Gas- und Strommangels. "Vi har en energikris på kontinenten. Gaspriserna har skjutit i höjden. Och i och med det så har också elpriset skjutit i höjden", erklärt Daniel Nordström. ### 2. Preiszonen sorgen für Süd-Nord-Gefälle Die Aufteilung Schwedens in vier Zonen spiegele Netzengpässe wider. In den südlichen Zonen fehle Erzeugung, weshalb Strom teurer sei. Die Diskussion, ob es zu viele Zonen gäbe, hält Lantz für zweitrangig: "Det är ju så att vi har ju haft de här elområdena sedan 2011." ### 3. Kurzfristig nur Subventionen möglich Sofortige Entlastung bringe allein die neu eingeführte Höchstkostenbremse. "Det är väl egentligen det enda man kan göra kortsiktigt", sagt Lantz. Mehr Produktion oder neue Leitungen bräuchten Jahre. ### 4. Netzbetreiber profitieren nicht von hohen Preisen Daniel Nordström weist darauf hin, dass sein Unternehmen nur für Transport bezahlt werde, nicht für Energie. "Vi säljer inte elen. Så vi tjänar inte några pengar på de höga priserna." Die Gewinne gingen an ausländische Erzeuger und belasteten den schwedischen Staat durch geringere Steuereinnahmen. ### 5. Konsumenten sollen sparen Beide Experten raten Haushalten, den Verbrauch zu senken. "För varje kilowattimme som man sparar, den behöver man ju inte betala de här extrema priserna för", so Nordström. ## Einordnung Die Sendung präsentiert sich als klassisches Informationsformat des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: klare Gliederung, sachliche Fragen, ausgewogene Gäste aus Verwaltung und Wirtschaft. Die Interviewerin bleibt kritisch, ohne polemisch zu werden, und holt sich bei beiden Seiten Antworten zu politisch brisanten Themen wie möglichen Übergewinnen der Netzbetreiber oder dem Sinn der Preiszonen. Die Expertise der Gesprächspartner wird durchweg als gegeben akzeptiert; alternative Perspektiven etwa von Verbraucherschützern oder Umweltverbänden fehlen. Die Ursachen für die hohen Preise werden auf externe Faktoren (Krieg, europäischer Markt) und technische Gegebenheiten reduziert; Machtfragen innerhalb des schwedischen Energiesektors oder die Rolle der EU-Marktliberalisierung bleiben unerwähnt. Insgesamt liefert die Folge eine gut verständliche, wenn auch nicht besonders tiefe Einführung in die schwedische Strompreis-Problematik.