Paul Waldman argumentiert in "The Cross Section", dass Donald Trumps Politik bewusst darauf abzielt, die Lebensumstände für fast alle Amerikaner:innen zu verschlechtern. Seine zentrale These: "Trump is making everything worse for almost everyone. He thinks that will help him politically." Trump setze auf Wut und Unzufriedenheit als politisches Werkzeug, selbst wenn seine eigene Basis leidet. Als Belege nennt Waldman Zölle, Kürzungen im Gesundheitswesen und bei der ländlichen Entwicklung. Ein Schlüsselelement ist eine Studie zu Krankenhausschließungen: Betroffene Wähler:innen in ländlichen Gebieten neigen demnach dazu, die Republikaner zu unterstützen und die Schuld den Demokraten zu geben, auch wenn republikanische Politik die Ursache ist. Trump biete keine materiellen Lösungen, sondern die psychologische Befriedigung geteilter Wut. Länge des Newsletters: 6837 ## Einordnung Waldman analysiert aus einer klar progressiven Perspektive und rahmt Trumps Politik als nihilistische Strategie, die auf Ressentiments statt auf Problemlösung setzt. Die Analyse impliziert, dass Wähler:innen rational nach materiellen Interessen handeln sollten; kulturelle Motivationen von Trump-Wähler:innen werden kaum berücksichtigt. Die Argumentation ist dadurch einseitig, aber in sich schlüssig. Der Text ist lesenswert für alle, die eine provokante These zur Funktionsweise des modernen Populismus suchen und das Paradox verstehen wollen, warum Wähler:innen gegen ihre ökonomischen Interessen stimmen.