Masters of Scale: Grab’s rise from rideshare to superapp in Asia, with Anthony Tan
Grab-CEO Anthony Tan über Sieg gegen Uber, KI-Transformation und die Zukunft der Super-App ohne Fahrer:innenverlust.
Masters of Scale
39 min read1715 min audioBob Safian begrüßt Anthony Tan, Mitgründer und CEO von Grab, der Super-App aus Südostasien. Die Episode "Rapid Response" zeigt, wie Grab Uber aus dem Wettbewerb verdrängte und nun mit KI, E-Mobilität und autonomen Fahrzeugen experimentiert.
### 1. Grab habe Uber durch hyperlokale Problemlösungen geschlagen
Tan erklärt, dass Grab eigene Karten entwickelt habe, weil westliche Karten die motorradbasierten Routen in Südostasien nicht abbildeten. Diese "Grab Maps" würden nun sogar von Amazon und Microsoft als Enterprise-Service genutzt.
### 2. KI-Umschulung als Systemwechsel
In einem neunwöchigen "Cyborganization"-Sprint hätten alle 9.000 Mitarbeitenden lernen sollen, KI zu nutzen. Tan berichtet: "Before we started the sprint, something like 80% of folks were worried that their jobs would be replaced." Am Ende hätten 80% gesehen, wie KI ihre Arbeit unterstütze.
### 3. Fintech als profitabelste Säule
Grab nutze über 100 Datenpunkte, um Kreditrisiken zu bewerten. Die Finanzsparte sei die am schnellsten wachsende und ermögliche es, "billions of dollars" auszureichen.
### 4. AV-Strategie mit Fahrer:innen im Fokus
Während autonome Fahrzeuge in Südostasien wegen schlechter Infrastruktur und niedriger Lohnkosten noch nicht wirtschaftlich seien, plane Grab, Fahrer:innen zu "Safety Drivern", Remote-Piloten oder Data Labelern umzuschulen.
### 5. Triple Bottom Line als Überlebensstrategie
Tan betont, dass Unternehmen mit sozialer, ökologischer und finanzieller Verantwortung beweisen müssten, dass sie nicht nur überleben, sondern florieren könnten: "Society wants to see many companies that have triple bottom line fail."
## Einordnung
Die Episode präsentiert sich als klassisches Business-Format, das Erfolgsgeschichten ohne kritische Gegenfragen erzählt. Safian übernimmt Tans Aussagen weitgehend unkritisch, etwa zur angeblichen 99,9-prozentigen Sicherheit oder zur positiven Wirkung von Handelskriegen auf Grabs Geschäft. Fehlende Perspektiven sind etwa die von Fahrer:innen, die sich über mangelnde Sozialleistungen beschweren könnten, oder Umweltaktivist:innen, die die Klimastrategie infrage stellen würden. Die Show reproduziert damit das klassische Silicon-Valley-Narrativ des visionären Gründers, der durch Technologie und "Hunger" komplexe Probleme löst – während strukturelle Machtverhältnisse und mögliche negative Externalitäten ausgeblendet bleiben. Die Werbeblöcke für AWS, IBM und Capital One verstärken diesen Eindruck einer symbiotischen Beziehung zwischen Tech-Medien und Tech-Unternehmen.
Hörempfehlung: Wer unreflektierten Tech-Optimismus und Gründermythen mag, wird hier bedient. Für kritische Analysen von Plattformökonomie oder Arbeitsbedingungen ist die Folge ungeeignet.