Masters of Scale: How to create a ‘transcendent’ career, with author Suzy Welch

Eine Diskussion über wertebasierte Karriereplanung und die unterschiedlichen Arbeitserwartungen zwischen den Generationen.

Masters of Scale
2018 min audio
In dieser Episode von Masters of Scale diskutiert Host Jeff Berman mit Suzy Welch, Professorin an der NYU Stern School of Business, über ihr Framework "Becoming You" zur wertebasierten Karriereplanung. Das Gespräch behandelt generationenübergreifende Konflikte am Arbeitsplatz und Strategien für authentische Berufsentscheidungen. **Sprecher:innen:** - Jeff Berman (Host) - Suzy Welch (NYU-Professorin, Autorin) **Hauptthema:** Wertebasierte Karriereentwicklung und Generationenkonflikte am Arbeitsplatz ### 1. Werte seien der Schlüssel zu beruflicher Erfüllung Welch argumentiert, dass Menschen ihre Karriere an ihren Grundwerten ausrichten sollten, anstatt externe Erwartungen zu erfüllen. "The most important thing is to understand what your values are and then make career decisions that align with those values," erklärt sie. Ihr "Becoming You"-Framework soll dabei helfen, diese Werte zu identifizieren und in konkrete Berufsentscheidungen zu übersetzen. ### 2. Generation Z habe fundamental andere Arbeitserwartungen Die Diskussion hebt hervor, dass jüngere Arbeitnehmer:innen andere Prioritäten setzen würden als vorherige Generationen. "Gen Z is looking for meaning, purpose, and alignment with their values from day one," beobachtet Welch. Diese Erwartungshaltung führe zu Spannungen mit etablierten Arbeitsstrukturen und älteren Generationen. ### 3. Wertekonflikte am Arbeitsplatz seien unvermeidlich Welch betont, dass Situationen entstünden, in denen persönliche Werte mit beruflichen Anforderungen kollidieren. "Sometimes you have to make tough choices between competing values," räumt sie ein. Das Framework solle helfen, solche Dilemmata systematisch zu durchdenken und bewusste Entscheidungen zu treffen. ### 4. Authentizität erfordere Mut und Selbstreflexion Das Gespräch unterstreicht, dass wertebasierte Karriereentscheidungen Mut erfordern würden. "Being authentic at work means being willing to take risks and sometimes make unpopular decisions," erklärt Welch. Kontinuierliche Selbstreflexion sei notwendig, um die eigenen Werte zu verstehen und entsprechend zu handeln. ## Einordnung Das Gespräch präsentiert Welchs Ansatz als systematische Lösung für Karriereprobleme, ohne die strukturellen Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes kritisch zu hinterfragen. Die Fokussierung auf individuelle Wertearbeit blendet aus, dass viele Arbeitnehmer:innen wenig Wahlfreiheit bei Jobentscheidungen haben und ökonomische Zwänge oft wichtiger sind als Wertekongruenz. Die Darstellung der Generation Z als grundsätzlich anders orientiert reproduziert gängige Generationenstereotype, ohne die verschiedenen sozioökonomischen Realitäten innerhalb dieser Altersgruppe zu berücksichtigen. Während das Framework durchaus nützliche Reflexionsanstöße bieten kann, suggeriert die Diskussion eine Machbarkeit von "authentischen" Karrieren, die für viele Menschen unrealistisch ist. Die fehlende Auseinandersetzung mit Machtstrukturen am Arbeitsplatz und gesellschaftlichen Ungleichheiten schwächt die praktische Relevanz der vorgestellten Strategien erheblich. Eine differenziertere Betrachtung der Wechselwirkung zwischen individuellen Werten und strukturellen Bedingungen wäre für eine realistische Karriereberatung notwendig.