OMR Podcast: Sparhandy-Gründer will 1. FC-Köln-Chef werden: Wilke Stroman (#827)
OMR-Gründer Philipp Westermeyer spricht mit Sparhandy-Gründer Wilke Stroman über seinen Weg vom Ostfriesen-Azubi zum Vorstand einer börsennotierten AG und seine Kandidatur für das Präsidium des 1. FC Köln.
OMR Podcast
98 min read4425 min audioPhilipp Westermeyer begrüßt im OMR Podcast den gebürtigen Ostfriesen Wilke Stroman, der mit Sparhandy aus einer Ausbildungszeit-Nebenbeschäftigung einen 700-Millionen-Euro-Konzern baute und 2019 für 83 Millionen Euro verkaufte. Heute ist der 45-Jährige als Vorstand der Mobile Zone AG tätig, investiert in Meme-Seiten, Likör-Marken und Last-Mile-Fahrräder und kandidiert am 27. September 2025 für das Präsidium des 1. FC Köln.
### 1 Sparhandy sei aus einer Tankstellen-Idee entstanden
„Ich war so quasi derjenige, den man kannte, der schon ein Handy hatte … habe die Handyverträge vermittelt, zuerst zu dem lokalen Händler, dann zu einem Großhändler.“
### 2 Der Verkauf sei nie primär finanziell motiviert gewesen
„Die monetäre war nie meine Hauptmotivation … ich fand es spannend, Vorstand einer börsennotierten AG zu werden.“
### 3 Der Markt gelte als gesättigt, Margen lägen bei nur 5 %
„Der Markt ist 100 % gesättigt … mit 5 % sind wir sehr zufrieden. Das schaffen wir nicht jedes Jahr.“
### 4 TV- und Ole-Partys-Sponsoring habe früh Reichweite beschert
„Wir haben um die Marke bekannt zu machen … über zehn Jahre lang diese Ole-Party-Reihe … gesponsert.“
### 5 Influencer-Tarife wie „Poldi Mobile“ sieht er skeptisch
„Ich bin skeptisch, ob das in Deutschland so funktionieren würde … die Wechselgründe sind viel geringer geworden.“
### 6 Für das FC-Präsidium habe er 4.589 Unterschriften gesammelt
„Wir sind das erste Team, das es geschafft hat … 3 % der Mitglieder zu einer Unterschrift zu bewegen.“
## Einordnung
Das Format folgt dem klassischen OMR-Muster: locker-männlich, unterhaltsam und ohne kritische Nachfragen. Westermeyer lässt Stroman in langen Monologen erzählen, stellt kaum nach und überlässt die Deutungshoheit dem Gast. Fehlende Perspektiven – etwa zur Arbeitskultur in Logistik und Call-Centern, zu Datenschutz bei 1,1 Mio. Verträgen oder zur Marktmacht der Netzbetreiber – bleiben unerwähnt. Der Podcast inszeniert Erfolg als nahezu lineare Heldenreise; Scheitern, ethische Fragen oder strukturelle Probleme des Mobilfunkmarktes tauchen nicht auf. Die Episode wirkt wie ein 90-minütiger Werbeclip für Unternehmertum und den 1. FC Köln – wer Hintergründe sucht, wird hier nicht fündig.
Hörwarnung: Wer Sparhandy-Insights oder kritische Marktanalyse erwartet, wird enttäuscht; wer eine feel-good Gründerstory sucht, ist hier richtig.