Diese Episode von "ChinaTalk" ist ein lockeres, militärisches Gespräch zwischen Jordan Schneider und drei US-Veteranen: Tony Stark (Breaking Beijing), Justin McIntosh (Substack) und Eric Robinson (ehemalig JSOC/NCTC). Im Mittelpunkt stehen Paradenkritik, Drohnentechnologie, Führungskultur und personelle Erfahrung in den Streitkräften. ### Die chinesische Militärparade sei vor allem PR Die Gesprächspartner:innen spotten über die choreografierte Perfektion der chinesischen Parade, nennen sie "Goldfarbe auf Flugabwehrraketen" und vergleichen sie mit US-Militärs, die "lächeln dürfen". Die Inszenierung diene der Abschreckung, technische Funktionalität bleibe offen. ### Drohnen seien oft nutzlos und werden zur Kontrolle missbraucht Mehrere Aussagen beschreiben kleine UAS als unzuverlässig: "Wenn du wirklich gut darin bist, haben sie eine Erfolgsquote von 30 %". Drohnen würden von schlechten Kommandeuren zur Mikro-Kontrolle missbraucht, statt Soldat:innen zu unterstützen. ### Führungskultur: Misstrauen statt "Mission Command" Die US-Army neige heute zu C4ISR-Plus-Systemen, die Kontrolle fördern. Grant habe Sherman 1864 lediglich gesagt: "Breche Johnstons Armee und verursache so viel Schaden wie möglich", und ihm freie Hand gelassen – ein Vertrauensgrundsatz, der heute fehle. ### Erfahrungsdefizit durch Beförderung ohne Kompetenz Die aktuelle Praxis, Spezialist:innen rasch zu NCOs zu machen, führe zu Führungskräften ohne Erfahrung. Technologie könne harte Fähigkeiten demokratisieren, "aber sie gibt ihnen nicht die Entscheidungsfähigkeit, die wir von einem NCO erwarten". ### Technologie allein gewinnt keine Kriege Historische Beispiele (Frankreich 1914, Irak 1991) zeigen: Materialvorteile und Erfahrung nützen wenig, wenn Führung und Lernfähigkeit fehlen. "Es ist nicht nur, wer die Technologie zuerst einsetzt, sondern wer sie am effektivsten nutzt." ## Einordnung Das Gespräch wirkt wie ein lockerer, interner After-Action-Report: viele Anekdoten, klare Insider-Hierarchien und technische Details, aber kaum systematische Analyse. Die Sprecher:innen kritisieren mangelndes Vertrauen, überbordende Kontrolltechnik und personelle Kurzschlüsse – bleiben aber innerhalb eines US-zentrierten Rahmens. Internationale, zivile oder gegnerische Perspektiven fehlen völlig; China und Russland dienen meist als Projektionsfläche für US-Debatten. Die Episode bietet spannende Einblicke in aktuelle Militärdiskurse, verharrt aber in einem exklusiven Expertenkreis ohne konträre Stimmen. Wer militärische Kultur und Technologie-Kritik aus US-Sicht sucht, bekommt authentische Gesprächsdichte; wer geopolitische Balance oder journalistische Distanz erwartet, wird sie kaum finden.