Der Weltspiegel-Podcast widmet sich in diesem Format dem Thema Waffenbesitz in Serbien und Montenegro. Joana Jäschke führt das Gespräch mit Anna Tillack (ARD Wien), die für die Weltspiegel-Doku „Balkan: Im Basken der Waffen“ recherchierte. Hinzu kam der Politikwissenschaftler Vedran Džihić. Die Frage: Wie kann es sein, dass in Serbien nach verheerenden Amokläufen weiterhin eine hohe Waffendichte herrscht? Der Podcast zeigt, dass Waffen als Teil der Tradition gelten und von vielen Menschen als Symbol für Freiheit betrachtet werden. Miloš, ein Waffen-Influencer, erklärt, dass er beim Schießen „seine Art zu meditieren“ findet. Die Kriege in den 1990er-Jahren führten dazu, dass viele Waffen im Umlauf sind – legal wie illegal. Nach den zwei Amokläufen im Mai 2024 führte die Regierung eine Waffenamnestie ein. Über 100.000 Waffen und Waffenteile wurden abgegeben, allerdings nicht von den eigentlichen Nutzer:innen. Die Jugendinitiative „Jugend gegen Gewalt“ fordert schärfere Gesetze und eine bessere politische Gesamtlage. Die Protests seit Monaten sind Ausdruck tiefer Unzufriedenheit mit der Regierung unter Präsident Aleksandar Vučić. Die Polizei geht dabei mit Gewalt vor. Die Regierung leitet momentan lediglich psychologische Tests ein, was laut Expert:innen nicht ausreicht.