Der Doppelgänger Tech Talk ist ein deutschsprachiger Wirtschafts- und Technologie-Podcast, der seit Jahren zweimal wöchentlich erscheint. Die Moderatoren Philipp Glöckler (Unternehmer, Berater, ehemaliger Führungskraft) und Philipp „Pip“ Klöckner (Investor & Advisor für Start-ups) diskutieren in Folge 494 aktuelle Entwicklungen in der Tech-Branche. Die Episode konzentriert sich auf die Neuheiten von Meta (AR-Brille mit Display, allerdings mit spektakulärem Live-Demo-Panne), Nvidias Investition von 5 Milliarden US-Dollar in Intel und 2 Milliarden in britische KI-Start-ups, die Integration von Googles Gemini-KI in Chrome, Reddit-Verhandlungen mit Google und OpenAI, den Rauswurf von Jimmy Kimmel durch politischen Druck, den TikTok-Deal mit Larry Ellison und Andreessen Horowitz, Führungskräfte-Abgänge bei XAI, ein Pentagon-Deal mit Scale AI sowie Vorwürfe gegen das chinesische KI-Modell DeepSeek, es würde für China-kritische Gruppen schlechteren Code generieren. ### 1. Meta AR-Brillen: Spektakuläre Demo-Pannen trotz Display-Neuheit Die Moderatoren berichten, dass Meta neue AR-Brillen mit integriertem Display vorgestellt habe, „damit überrascht, dass es jetzt sogar eine Brille ab Ende September mit einem kleinen Display drin“ geben soll. Die Live-Demonstration sei jedoch gescheitert: „Es gab einen Koch, der sollte was kochen und hat dann irgendwie gesagt, das geht hier nicht. Ich glaube, das WLAN ist kaputt.“ Die technischen Probleme während der Präsentation würden Zweifel an der Reife des Produkts schüren. ### 2. Nvidias Intel-Investment: 5 Milliarden als politisches Goodwill-Geschäft Nvidias 5-Milliarden-Investment in Intel werde als „politisches Investment“ interpretiert, das wenig wirtschaftlichen Sinn mache: „Ich glaube, dass Jensen sich hier vor allen Dingen … die Gunst von Trump [kauft].“ Die Ausgabe diene vor allem dazu, US-Präsident Trump zu gefallen und möglicherweise Exportbeschränkungen für Chips nach China zu umgehen. Ein echter Produktionsdeal mit Intel werde trotzdem nicht eingegangen, stattdessen bleibe man beim eigenen Partner TSMC. ### 3. Jimmy Kimmel: Rauswurf durch politischen Druck – „läuft nach Autokratie“ Jimmy Kimmel habe seinen Job verloren, weil Disney (ABC) durch TV-Stationen wie Nextstar und Sinclair unter Druck gesetzt worden sei, die wiederum auf eine Anhebung der Medieneigentums-Grenze für ihre Expansion hofften. Die Moderatoren sehen darin einen gefährlichen Trend: „Das ist so was Vielschlimmeres, weil es nach Autokratie und Faschismus riecht.“ Der Vorwurf gegen Kimmel sei, er habe „taktlos über das Attentat auf Charlie Kirk“ gesprochen, was als Vorwand genutzt werde, unliebsame Stimmen zum Schweigen zu bringen. ### 4. TikTok-Deal: Larry Ellison und Andreessen Horowitz rücken näher Der seit Monaten angekündigte TikTok-Deal für eine US-Abspaltung von der chinesischen Mutter ByteDance rücke näher. Larry Ellison (Oracle) und der Investor Andreessen Horowitz würden dabei die führenden Rollle übernehmen, „Silver Lake und Larry Ellison … sollen jetzt die neue Investoren sein.“ TikTok behalte 20 % der Anteile, während Oracle auch die Infrastruktur bereitstelle. Kritisch wird vermerkt, dass damit ein weiterer globaler Social-Media-Kanal in die Hände US-amerikanischer Tech-Milliardäre falle. ### 5. DeepSeek: KI schreibt angeblich schlechteren Code für China-Kritiker Der chinesische KI-Anbieter DeepSeek werft einem Bericht der Washington Post zufolge vor, „schlechteren Code“ für Gruppen zu generieren, die China kritisieren: „Wenn man sagt, ich bin hier in Tibet, Taiwan oder Mitglied der Falungong-Sekte … macht das Programm auch einfach zu.“ Die Qualität des Codes verschlechtere sich signifikant, wenn Nutzer solche Angaben machen – ein Vorgang, der als potenzielle Backdoor-Methode interpretiert wird, um Software absichtlich verwundbar zu machen. ## Einordnung Die Sendung zeigt sich als sorgfältig recherchiertes Tech-Gespräch mit journalistischem Anspruch. Die Moderatoren nutzen ihre Branchenkenntnisse, um komplexe wirtschaftliche und politische Zusammenhänge verständlich zu machen. Besonders hervorzuheben ist ihre klare Haltung gegenüber demokratiegefährdenden Entwicklungen in den USA: Sie identifizieren den systematischen Druck auf Medien durch politische und wirtschaftliche Akteure und warnen vor den Folgen für die Meinungsfreiheit. Die Diskussion um Meta, Nvidia und TikTok zeigt dabei eine kritische Distanz zur Machtkonzentration in der Tech-Branche. Einziger Schwachpunkt: Manche technischen Details (z. B. zur Chip-Produktion) bleiben für Nicht-Experten etwas abstrakt. Insgesamt liefert der Podcast eine informative und gesellschaftlich relevante Analyse aktueller Tech-Themen mit klarer Wertung zugunsten demokratischer Standards.