The Rich Roll Podcast: Olympic Legend Dara Torres: Age-Defying Fitness, Eating Disorders & Protecting The Next Generation of Gold Medal Talent
Olympiasiegerin Dara Torres über ihre Comebacks mit 33 und 41, revolutionäre Erholungsphasen und das Ignorieren ihrer Methode im Leistungssport.
The Rich Roll Podcast
45 min read5845 min audioDara Torres, zwölfmalige Olympiasiegerin und mit 41 Jahren älteste Medaillengewinnerin im Schwimmsport, erzählt im Gespräch mit Rich Roll, wie sie trotz zweier Comebacks nach sieben beziehungsweise zwei Jahren Pause Rekorde brach. Sie schildert, wie sie nach ihrer Schwangerschaft bereits drei Wochen nach der Geburt wieder auf die Startblöcke stieg, mit nur fünf Trainingseinheiten pro Woche Teenager schlug und durch individuelle Erholungsphasen sowie ein ganzes Team aus Stretching-Experten, Masseur:innen und mentalen Coaches an die Weltspitze zurückkehrte. Dabei kritisiert sie, dass ihre Methode – auf Effizienz statt reine Belastung zu setzen – im Leistungssport kaum Nachahmer fand.
### 1 Torres habe mit 41 Jahren den amerikanischen Rekord über 50 Meter Freistil aufgestellt
Torres erklärt, sie habe 2007, zwei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter, den alten Rekord überbieten können, weil sie auf maximale Erholung statt maximales Volumen setzte. „Ich konnte keine Doppeltrainings machen, mein Körper würde das nicht mitmachen. (…) Der mentale Aspekt war das größte Hindernis: Okay, ich trainiere nur fünf Mal pro Woche statt neun – reicht das?“
### 2 Sie habe nur fünf Einheiten pro Woche absolviert und dabei Teenager geschlagen
Während ihre Konkurrentinnen täglich doppelt trainierten, beschränkte sich Torres auf fünf Einheiten. „Ich musste lernen, dass weniger manchmal mehr ist. Die Schwimm-Welt war so auf Belastung fokussiert, dass niemand Effizienz ernst nahm.“
### 3 Ihr Comeback sei von einem ganzheitlichen Team getragen worden
Torres berichtet, sie habe sich gezielt Experten ohne Egos um sich geschart: „Ich hatte meine Stretching-Trainer, Masseur:innen, einen Stärkecoach, der auf Funktionalität statt Muskelmasse setzte. Meine Rolle war das Schwimmen – der Rest lief parallel.“
### 4 Die Schwimm-Welt habe ihre Methode ignoriert
Trotz ihrer Medaillenflut habe kaum jemand nachgefragt, wie sie das Alter überliste. „Warum fragt mich niemand: ›Was habt ihr gemacht?‹ Ich hatte nur ein paar Trainer, die neugierig waren. Das hat mich schockiert.“
### 5 Sie habe ihre Essstörung offen angesprochen
Torres erzählt, sie habe in der College-Zeit unter Bulimie gelitten, als sich ihr Körper veränderte. „Ich hatte Höhen und Tiefen, bekam eine Essstörung. (…) Aber dann wurde mein Körper besser und besser.“
## Einordnung
Das Format ist ein klassisches Interview im Wellness- und Motivationspodcast: locker, werbefinanziert und mit dem Anspruch, dem Publikum „Authentizität“ und persönliche Erkenntnisse zu liefern. Roll führt gut, hakt aber kaum kritisch nach, wenn Torres ihre Methode als unangefochtene Erfolgsformel präsentiert. So bleibt offen, ob ihre Leistung tatsächlich nur auf individueller Erholung beruhte oder auch auf exzellenter Talentlage, Geld und strukturellen Privilegien. Die These, moderne Schwimmer würden ihre revolutionäre Vorgehensweise ignorieren, wird nicht empirisch überprüft; sie bleibt eine Einzelmeinung, die im Netzwerk von Trainer:innen und Sportwissenschaftlern womöglich anders aussieht. Positiv: Die offene Darstellung der Essstörung und die Betonung, dass Frauenkörper andere Entwicklungszyklen haben als Männerkörper, können jungen Athletinnen Mut machen. Insgesamt ist die Episode unterhaltsam, aber keine investigative Sportreportage – sie feiert die Heldin, ohne ihre Behauptungen zu hinterfragen. Hörempfehlung für alle, die sich für lange Sportkarrieren jenseits von Jugend-Optimismus inspirieren lassen wollen – mit dem Bewusstsein, dass hier eine Erfolgsstory erzählt, nicht wissenschaftlich belegt wird.