Die Reportage begleitet internationale Lehrkräfte im Programm „Lehrkräfte Plus“ der Uni Bielefeld. Die Teilnehmenden berichten von ihrer Motivation, wieder vor Schulklassen zu stehen, und von kulturellen Unterschieden im Klassenzimmer. Die Projektkoordinatorin Christina Pormann lobt ihren Enthusiasmus, betont jedoch auch die Herausforderungen: Sprachbarrieren, fehlende Anerkennung bisheriger Abschlüsse und ein anderes Lehrverständnis. Die Folge zeigt, dass viele Schüler:innen Migrationshintergrund haben, während das Lehrpersonal kaum divers ist. Das Programm kombiniert Deutschunterricht, pädagogische Schulung und Praxiserfahrung, um internationale Kräfte in deutschen Schulen zu integrieren und so dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken. ### 1. Sprach- und Anerkennungsprobleme blockieren Karrieren Die Interviewten schildern, dass formelle Deutschkenntnisse und fehlende Gleichwertigkeitsfeststellung ihre früheren Universitätsabschlüsse oft wertlos machen. „Ich habe 2003 in der Universität angefangen … und jetzt noch mal wieder nach 20 Jahre“ heißt es lapidar, womit die Lücke zwischen alter Qualifikation und deutschen Anforderungen sichtbar wird. ### 2. Kulturschock Klassenzimmer: Autorität versus Eigenständigkeit Mehrere Teilnehmende staunen darüber, wie selbstbewusst deutsche Schüler:innen auftreten. „Die sind oft erstaunt, wie frech die Schüler Schülerinnen in Deutschland sind“, sagt Pormann. Für sie ist dieses „freie“ Verhalten ein Fortschritt, für die Lehrkräfte ein Umstellungsprozess, der Rollenverständnis und Klassenführung betrifft. ### 3. Programm als Eintrittskarte in diversere Schulen Die Reportage betont, dass Klassenzimmer bunt, Lehrzimmer aber weiß sind. Durch gezielte Einstellung internationaler Kolleg:innen solle „den Schulen die Möglichkeit gegeben werden, diverser zu werden“, erklärt Pormann. Die Diversität wird so zur Lösung für Repräsentationsprobleme und Lehrkräftemangel gleichermaßen verkauft. ### 4. Individuelle Motivation überlagert strukturelle Kritik Alle vorgestellten Lehrkräfte äußern große Dankbarkeit und Motivation. „Wenn die sprechen … da strahlen die Augen“, sagt Pormann. Die Erzählung bleibt auf individuelle Erfolge fixiert, ohne zu hinterfragen, warum hochqualifizierte Menschen umsonst Jahre ihrer Berufslaufbahn verlieren müssen. ### 5. Praktikum als Schlüssel zum (unsicheren) Jobmarkt Nach einem Jahr Intensivtraining folgt ein mehmonatiges Schulpraktikum mit Begleitung. Die Redaktion merkt nüchtern an: „Nicht allen Teilnehmenden gelingt es … Fuß zu fassen“, wobei offen bleibt, warum manche scheitern. Die Geschichte endet mit einem Einzelfall, der eine Festanstellung erhält – als Beleg für gelingende Integration.