ChinaTalk: Anduril's Christian Brose on the Dangers of Unseriousness
ChinaTalk mit Christian Brose über Drohnengefahren, US-Verteidigungsreform und die Zukunft autonomer Waffensysteme.
ChinaTalk
61 min read5361 min audioIn der Episode "The Kill Chain: Chris Brose on Drones, Defense Reform, and the Future of War" des ChinaTalk-Podcasts diskutiert Jordan Schneider mit Christian Brose, Chief Strategy Officer bei Anduril Industries und ehemaliger Mitarbeiter des US-Senats, über die zunehmende Bedrohung durch kostengünstige Drohnenangriffe auf das US-Territorium. Brose warnt, dass die USA angesichts der Verbreitung solcher Technologien mit einem "9/11-ähnlichen Problem" konfrontiert seien, dem sie mit einer "10. September-Mentalität" gegenüberstünden. Die US-Regierung erkenne zwar die Gefahr, doch seien die bürokratischen Hürden und die fehlende finanzielle Priorisierung weiterhin groß. Brose kritisiert, dass verschiedene Behörden für Luftraumfragen zuständig seien, was zu politischem Streit und Handlungsunfähigkeit führe. Als Lösung plädiert er für eine stärkere Einbindung privater Technologiefirmen und eine Abkehr von der Überzeugung, hochtechnologische Waffensysteme würden einen schnellen Sieg garantieren. Stattdessen solle die US-Armee sich auf skalierbare, günstige und softwaregestützte Systeme konzentrieren, um in einem möglichen Konflikt mit China bestehen zu können. Dabei betont er, dass militärische Innovationen nicht nur von oben, sondern auch von unteren Rängen kommen müssten. Auch die Skalierung der Produktion sei zentral: Die USA müssten lernen, Militärtechnik wie Tesla Autos zu bauen – nämlich schnell, billig und in großen Stückzahlen. Brose sieht die USA in einem Wettlauf mit China, das mit einer viermal größeren Bevölkerung und einer überlegenen Fertigungsbasis aufwarten könne. Um dem entgegenzuwirken, plädiert er für engeren technologischen Austausch mit europäischen Partnern und warnt gleichzeitig vor einer möglichen Beteiligung des US-Verteidigungsministeriums an Rüstungsfirmen, da dies einen massiven Interessenkonflikt darstelle. Abschließend diskutieren die Gesprächspartner über die Rolle von Künstlicher Intelligenz in militärischen Entscheidungsprozessen. Brose spricht sich für eine menschliche Kontrolle bei Targeting-Entscheidungen aus, räumt jedoch ein, dass autonome Systeme insbesondere in Verteidigungsszenarien zunehmend eigenständig agieren könnten.