Der Adler-Podcast ist ein Fan-Stammtischformat rund um Eintracht Frankfurt, das sich an Unterhaltungs- statt an journalistische Standards hält. Moderator: Markus diskutiert mit den regelmäßigen Gästen Regine und Frank die jüngsten Spiele gegen Heidenheim (2:0), St. Pauli im Pokal (2:0), das Testspiel gegen Liverpool (3:3) sowie die Pokal-Niederlage gegen Dortmund (2:3). Dabei wechseln sich persönliche Eindrücke, Spiel-Analysen auf Augenhöhe und Tippspiel-Ergebnisse ab, wobei inhaltliche Tiefe und Kontext durchgehend fehlen. ### Tipp-Tradition als zentrales Spannungsmoment Die Runde berichtet, dass sie ihre Tippspiel-Ergebnisse notieren und vergleichen. Markus habe sich mit seiner Prognose zum BVB-Spiel „geirrt“, was die Gruppe mit „Zoff“ kommentiere. Die Wette steuert offenbar spielerisch Dramatik bei, ohne dass sie inhaltlich aufbereitet wird. ### Lob für individuelle Leistungen Marmoush, Skhiri und Torhüter „Zetti“ werden mehrfach für „Traumtore“ und Paraden gelobt. Die Aussagen bleiben vage („ein richtig geiles Ding“), Zahlen und Spielsituationen werden kaum erklärt. ### Euphorie trotz Pokal-Aus Obwohl man sich gegen Dortmund geschlagen geben musste, herrscht Stolz über das „Mithalten“. Der Befund lautet: „Die Eintracht hat gekämpft“, wobei taktische Gründe für die Niederlage fehlen. ### Klare Rollenverteilung Regine fungiert als Einzige, die tatsächlich im Stadion war und erste Eindrücke liefert. Frank stimmt ihr fast immer zu („da muss ich dir zustimmen“), während Markus die Themen vorgibt und mit persönlichem Charme moderiert. ### Fans als „12. Mann“ Die Bedeutung der Anhänger:innen wird wiederholt betont; sie „tragen“ die Mannschaft. Dabei bleibt offen, wie genau dieses Verhältnis beschaffen ist oder was die Fans anders machen als in anderen Stadien. ## Einordnung Als reines Fan-Format versteht sich die Sendung nicht als kritische Sportberichterstattung. Es gibt keinerlei Expert:innen-Input, weder Trainer-Analysen noch Daten. Stattdessen zirkulieren Klischees („die Eintracht hat gekämpft“) und Oberflächen-Bewertungen. Der Fokus auf Tippspiele und „geiles Trash-TV“ als Empfehlung unterstreicht den Anspruch auf gemütliche Unterhaltung. Der Podcast reproduziert damit die klassische Fankultur: Emotion vor Analyse, Zugehörigkeitsgefühl vor Distanz. Wer taktische Einblicke oder gesellschaftliche Kontexte sucht, wird hier nicht bedient; wer Lust auf entspanntes Klön über den Lieblingsverein hat, findet genau das – aber eben nicht mehr.