Blood in the Machine: How artists behind Marvel, Alien, and the Matrix movies are fighting AI
Einblicke in den organisierten Widerstand von Künstler:innen gegen generative KI – eine leidenschaftliche, aber einseitige Reportage über den Kampf von "Menschen gegen Geld".
Blood in the Machine
17 min readBrian Merchant berichtet in dieser Ausgabe von der LightBox Expo in Pasadena, einer der größten Versammlungen für Künstler:innen der Unterhaltungsindustrie. Er fängt eine Atmosphäre ein, die von Wut, Sorge, aber auch starker Solidarität und wachsendem Widerstand gegen generative KI geprägt ist. Die Stimmung wird durch das Zitat des Regisseurs Guillermo del Toro – „Fuck AI“ – und die strikte „No AI“-Politik der Messe auf den Punkt gebracht. Merchant spricht mit Betroffenen wie dem Künstler Reid Southen, der von einer prekären Auftragslage berichtet, aber auch von einem starken Zusammenhalt in der Community.
Im Zentrum des Newsletters steht ein Panel mit der Illustratorin Karla Ortiz und der Aktivistin Deana Igelsrud, die über die Fortschritte im Kampf gegen KI-Unternehmen berichten. Sie zeigen sich optimistisch angesichts von Sammelklagen, die in die entscheidende Phase eintreten, und eines Gesetzesentwurfs in Kalifornien (AB 412), der KI-Firmen zu mehr Transparenz zwingen soll. Ortiz fasst den Geist des Widerstands zusammen: „Sie haben Geld, [...] aber das ist egal, wenn wir die Menschen haben.“ Abgerundet wird der Bericht durch einen Abschnitt über die „Ludditen-Renaissance“, der aufzeigt, wie sich der technologiekritische Widerstand in akademischen Kreisen, Zines und sogar bei Thinktanks wie Brookings formiert. Eine persönliche Anekdote über eine Leserin, deren Mutter einen Hammer namens „Enoch“ bereit hält, um ihre Geräte zu zerschlagen, verbindet die aktuelle Bewegung emotional mit historischen Arbeiter:innenkämpfen.
## Einordnung
Brian Merchant präsentiert eine konsequent einseitige Perspektive, die ausschließlich die Stimmen von Künstler:innen und Aktivist:innen im Kampf gegen KI hervorhebt. Die implizite Grundannahme ist, dass generative KI ein Instrument des Kapitals zur Ausbeutung von Arbeitskraft ist, wodurch Widerstand als moralisch alternativlos erscheint. Das Narrativ ist klar links und antikapitalistisch geprägt und rahmt den Konflikt als Kampf von „Menschen gegen Geld“, wobei der Begriff „Luddit“ positiv umgedeutet wird. Der Newsletter dient dabei als politisches Mobilisierungsinstrument, das die Agenda von Kreativarbeiter:innen fördert.
Der Text bietet einen wichtigen Einblick in die organisierte Gegenbewegung zur KI in der Kreativbranche. Er ist lesenswert für alle, die eine kämpferische und klar positionierte Gegenstimme zum Techno-Optimismus suchen, sollten sich aber der einseitigen Darstellung und der Ausblendung von Gegenargumenten bewusst sein.