Der Newsletter von Tadzio Müller, der sich Strategien für Klimagerechtigkeit und gegen Faschismus widmet, stellt die drängende Frage: „Wie lange haben wir noch?“. Müller argumentiert, dass diese Frage keine abstrakte, sondern eine zutiefst persönliche sei, deren Antwort von der jeweiligen Lebensrealität abhängt. Für marginalisierte Gruppen wie queere Menschen, pro-palästinensische Aktivist:innen oder Migrant:innen sei der Kollaps bürgerlicher Rechte bereits Realität. Der Autor verlagert den Fokus von einem gefühlten Zustand auf konkrete Fakten und benennt die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2026 als Zäsur. Basierend auf Umfragewerten, die die AfD bei rund 40 % sehen, skizziert er ein Szenario, in dem eine faschistische Regierungsbeteiligung nahezu unausweichlich sei. Er warnt vor zunehmender Gewalt und einem gezielten Staatsumbau nach dem Vorbild von Trump oder Orbán. Müller kritisiert scharf die gesellschaftliche Verdrängung dieser Realität, insbesondere in linken Kreisen, und stellt die provokante Frage: „...wie gehen wir eigentlich damit um, dass es sehr wahrscheinlich in weniger als 12 Monaten in Deutschland (...) eine faschistische Landesregierung (...) geben wird?“ Der Text ist ein dringlicher Appell, die Phase der Diskussion zu beenden und mit dem „antifaschistischen Prepping“ zu beginnen, also der konkreten Vorbereitung auf den Schutz von bedrohten Communitys. ## Einordnung Der Text ist unmissverständlich aus einer radikal linken, antifaschistischen und queeren Perspektive verfasst, die andere politische Sichtweisen bewusst ausblendet, um die eigene Dringlichkeit zu unterstreichen. Die zentrale Annahme ist, dass eine AfD-Regierung zwangsläufig zu einem faschistischen Staatsumbau führt und institutionelle Schutzmechanismen versagen werden. Dieses alarmistische Framing dient als rhetorisches Mittel, um die Leser:innen aus einer als gefährlich wahrgenommenen Passivität aufzurütteln. Argumentativ bleibt der Newsletter bei der Beschreibung des Problems stärker als bei der Lösung; konkrete Strategien werden nur angedeutet. Die Analyse ist gesellschaftspolitisch relevant, da sie die strategische Lähmung angesichts des Aufstiegs der extremen Rechten thematisiert. Der Newsletter ist lesenswert für alle, die eine radikale und aktivistische Auseinandersetzung mit der Gefahr von rechts suchen und einen mobilisierenden Impuls schätzen. Für Leser:innen, die eine nüchterne, strategische Analyse mit abgewogenen Handlungsempfehlungen erwarten, ist er weniger geeignet. Länge des Newsletters: 18713