RONZHEIMER.: Trumps Erfolg & Europas Versagen. Mit Mathias Döpfner
Mathias Döpfner über Europas Schwäche im Nahen Osten und Donald Trumps erfolgreiche Verhandlungsstrategie im Gaza-Deal.
RONZHEIMER.
3014 min audioIm Podcast "RONZHEIMER." spricht Paul Ronzheimer mit Mathias Döpfner, CEO von Axel Springer und Host des Podcasts "MD MEETS", über den Gaza-Deal und die Rolle von Donald Trump in der neuen Weltordnung. Döpfner sieht Europa als machtlos und kontraproduktiv im Nahen Osten und lobt die amerikanische Strategie unter Trump als erfolgreich. Er kritisiert die europäische Politik als naiv und opportunistisch. Themen wie KI, die Macht von Tech-CEOs, die Schwäche Europas und die Zukunft Israels und Gazas werden diskutiert. Döpfner betont die Bedeutung von Stärke und Unberechenbarkeit in der Politik und fordert mehr europäische Leadership.
### Europas Rolle im Nahen Osten
Europa habe sich als "absolut impotent, als machtlos, kraftlos und kontraproduktiv" erwiesen, so Döpfner. Die EU habe mit Naivität und Opportunismus die Hamas gestärkt, statt Druck auszuüben. Die amerikanische Strategie unter Trump werde dagegen ernst genommen, weil sie mit harten Drohungen und militärischer Stärke operiere.
### Donald Trumps Verhandlungsstrategie
Trump nutze ein Prinzip der Unberechenbarkeit und mache "unangenehme Ankündigungen" ernst. Diese Strategie funktioniere bei Autokraten, weil sie sich nicht sicher seien, was er wirklich tun würde. Persönliche Beziehungen zu Spielern wie Katar, Ägypten und Israel seien dabei entscheidend.
### Die Zukunft von Hamas und Gaza
Die Entwaffnung der Hamas sei essenziell für Frieden in der Region. Döpfner hoffe, dass der 20-Punkte-Plan von Trump umgesetzt werde, auch wenn er sich nicht sicher sei, ob dies realistisch sei. Ohne eine entwaffnete Hamas gebe es keine Stabilität.
### Europas Schwäche und die neue Weltordnung
Europa habe an Bedeutung verloren, weil es keine geschlossene Strategie und keine Leadership zeige. Die EU sei zu sehr auf Konsens und Umfragen fixiert, statt Risiken einzugehen. Diese Ängstlichkeit führe dazu, dass Europa international nicht ernst genommen werde.
### Kritik an europäischer Berichterstattung
Döpfner wirft europäischen Medien vor, bei der Berichterstattung über Gaza zu einseitig zu sein. Viele Informationen stammten von Hamas-Quellen und seien nicht verifizierbar. Er betont, dass alle Opfer gleiche Empathie verdienten, aber die Verantwortung der Hamas für zivile Opfer oft ausgeblendet werde.
## Einordnung
Die Episode zeigt ein konservatives Machtverständnis, das militärische Stärke und harte Drohungen als effektivere Mittel der Außenpolitik darstellt als Diplomatie. Döpfner reproduziert dabei ein simples Freund-Feind-Denken und präsentiert Autokraten als rationale Akteure, die nur auf harte Macht reagieren. Kritische Perspektiven auf Israels Kriegsführung oder die Rolle von Trump werden kaum eingenommen. Stattdessen wird eine neue Weltordnung beschworen, in der sich die USA durchsetzen, während Europa als schwacher, moralisch überlegen handelnder Akteur erscheint. Die Argumentation ist durchgehend westlich-zentriert und marginalisiert palästinensische Perspektiven. Besonders problematisch ist die pauschale Kriminalisierung palästinensischer Zivilisten und die Relativierung ziviler Opfer durch Verweise auf Hamas-Propaganda.