DW AfricaLink: Should hijabs be allowed in Malawi's security forces?
Muslimische Aktivisten in Malawi fordern das Recht für Frauen, in Sicherheitsbehörden Hijab zu tragen.
DW AfricaLink
22 min read1518 min audioIn der Episode "Hijab Fight" (Kampf um das Kopftuch) diskutiert Eddie Micah Jr. von DW AfricaLink mit Abdus-Salaam Faduweck (Sprecher der Hijab Task Force) und Korrespondent Chimwemwe Padatha über das Petitionsverfahren muslimischer Frauen in Malawi, die das Recht fordern, im öffentlichen Dienst - insbesondere in Sicherheitsbehörden - Hijab tragen zu dürfen.
### Malawi habe noch nie Hijab in Sicherheitsbehörden erlaubt
Laut Korrespondent Chimwemwe Padatha sei "der Hijab noch nie in den Sicherheitsbehörden in Malawi verwendet worden, da die Behörden behaupten, dass dies nicht geduldet werden könne, da es die Sicherheit des Landes gefährde". Die Begründung laute, dass Angestellte in Sicherheitsbehörden ihre Identität nicht verbergen dürften und vom Publikum leicht identifizierbar sein müssten.
### Die Hijab Task Force fordere ein Grundrecht auf Religionsausübung
Abdus-Salaam Faduweck betont: "Wir bitten nicht um unsere Rechte. Wir fordern unsere Rechte ein." Die Task Force habe Briefe an die Verteidigungs- und Heimatschutzministerien geschickt und fordere Gespräche, um "Wege zu diskutieren, wie wir den Hijab in die Uniformen der MDF, der malawischen Verteidigungsstreitkräfte, der malawischen Polizeidienste, der Verkehrspolizei, der Einwanderungsbehörde und auch der Gefängnisse einbeziehen können".
### Christliche Schulen würden systematisch muslimische Schülerinnen diskriminieren
Faduweck behauptet, "einige Nicht-Muslime oder einige Christen behandeln Muslime als Bürger zweiter Klasse". Er beschuldigt christliche Organisationen einer "unterirdischen Taktik, um die Muslime im Land zu manipulieren oder einzuschüchtern" und behauptet, viele als "christlich" bezeichnete Schulen seien tatsächlich öffentliche Einrichtungen: "Die meisten dieser Schulen, die sie als ihre bezeichnen, sind nicht ihre Schulen, sie sind öffentliche Schulen."
### Das Problem betreffe multiple Sektoren und führe zu Gewalt
Padatha berichtet von "Schulschließungen und sogar Brandanschlägen, wenn die Emotionen zu diesem Thema hochkochen". Er erwähnt einen konkreten Fall: "ein christlich geführtes Schulgebäude wurde von Mitgliedern der muslimischen Gemeinschaft angegriffen [...], die gegen das Verbot protestierten, dass Schülerinnen Hijabs in der Schule tragen". Das Problem erstrecke sich auch auf Krankenschwestern in Colleges und öffentlichen Krankenhäusern.
### Andere afrikanische Länder hätten bereits Kompromisse gefunden
Die Sendung erwähnt, dass "Länder wie Ghana, Nigeria und Südafrika Kompromisse angenommen haben, wie die Gestaltung von Hijabs, die uniformkonform und sicher für operative Aufgaben sind". Diese Entwicklungen spiegelten "einen breiteren Trend zur religiösen Inklusion an afrikanischen Arbeitsplätzen wider, oft unterstützt durch verfassungsrechtliche und menschenrechtliche Rahmenwerke".
## Einordnung
Der Podcast behandelt ein genuines gesellschaftliches Problem in Malawi mit professioneller journalistischer Herangehensweise. Die Diskussion bleibt sachlich und lässt verschiedene Perspektiven zu Wort kommen - sowohl die Aktivistensicht als auch die institutionellen Standpunkte werden dargestellt. Problematisch wird es jedoch bei den unwidersprochen bleibenden Vorwürfen systematischer Diskriminierung und Landenteignung durch christliche Organisationen, die ohne Belege oder Gegenpositionen präsentiert werden. Der Korrespondent bemüht sich um Ausgewogenheit, indem er betont, dass "Christen und Muslime trotz einiger Konfliktherde in Harmonie leben" und die "Mehrheit der Malawier trotz religiöser Unterschiede harmonisch zusammenlebt". Dennoch fehlen christliche Stimmen völlig - weder Schulträger noch Sicherheitsbehörden kommen zu Wort, um ihre Position zu erklären. Die einseitige Darstellung der Schulbesitzverhältnisse als systematischen Landraub bleibt faktisch ungeprüft. Positiv hervorzuheben ist die Einordnung in den größeren afrikanischen Kontext und der Verweis auf erfolgreiche Kompromisslösungen in anderen Ländern. Die Sendung liefert wichtige Einblicke in religiöse Spannungen, hätte aber von einer ausgewogeneren Quellenarbeit profitiert.