Der portugiesische Wirtschaftspodcast „A Arte da Guerra“ mit dem Journalisten António Freitas de Sousa und dem Botschafter Francisco Seixas da Costa diskutiert in der 30-minütigen Folge Trumps Politikstil, Javier Mileis Wahlerfolg und Timor-Lestes ASEAN-Beitritt. Sie fragen: Welche neue Form von Politik entsteht, wenn Arbitrarität zur Norm wird, und was bedeutet das für die globale Diplomatie? ### 1 Trump setzt neue Norm: Arbitrarität als Machtinstrument Francisco Seixas da Costa warnt, Trump habe begonnen, „arbiträre Entscheidungen“ in die DNA der US-Politik zu schreiben: „Wir sind Zeugen einer neuen Politikform, die sich nicht mehr an Regeln oder Bündnisse bindet.“ Die Folge: Andere Staaten könnten sich davon „freigesprochen“ fühlen, ebenfalls nach Gutdünken zu handeln. Diplomatie werde so zur „Show“, in der Überraschung wichtiger sei als Verlässlichkeit. ### 2 Milei als Echo-Box: Rechtspopulistische Rhetorik gewinnt Boden Der Gast analysiert die jüngsten Wahlerfolge von Argentiniens Präsident Javier Milei als „Labor für Trumpsche Rhetorik“. Milei kopiere die „anti-establishment“-Pose, die sozialen Netzwerke als Hauptbühne und die Absage an traditionelle Parteien. Durch dessen Erfolg werde ein „Modell exportiert“, das auf „Provokation statt Politik“ setze. Das Signal an andere Politiker: „Provoziere, polarisiere, profitiere.“ ### 3 Timor-Leste: Hoffnungsschimmer und Generationenkonflikt Der ASEAN-Beitritt Timor-Lestes wird als „kleiner Sieg der Multilateralismusex“ gefeiert. Doch parallel klagt der Botschafter über eine „blockierte Nachkriegselite“, die jüngere Führungskräfte nicht durchlässe. Die Revolution von 1999 schaffe eine „Gewissheitshaltung", die Innovation verhindere. Ohne personellen Generationswechsel drohe „Stagnation trotz des neuen Bündnisses“. ### 4 Diplomatie wird „Influencer“-Arena statt Verhandlungsort Die beiden sprechen von einer „TikTok-Diplomatie": Statements werden kurz, bunt und emotional, damit sie viral gehen. Langwierige Verhandlungen gelten als „uncool“; schnelle Show-Acts lösen sie ab. Die Gefahr: „Wenn alle nur noch performen, verflüchtigt sich das Regelwerk.“ Die Frage bleibt offen, ob diese Entwicklung reversibel ist oder ob wir bereits in einer „post-diplomatischen Welt