Hard Fork: GPT-5 Arrives + We Try the New Alexa+
Eine nüchterne Bewertung von GPT-5 und Amazons Alexa Plus – zwischen KI-Hype und alltäglicher Frustration.
Hard Fork
75 min read4377 min audioKevin Roose und Casey Newton diskutieren in dieser Folge von "Hard Fork" zwei große AI-Neuerscheinungen: OpenAI's GPT-5 und Amazons Alexa Plus. Sie berichten von einem Pressebriefing mit Sam Altman, in dem dieser GPT-5 als "significant step along the path to AGI" bezeichne, wobei er zugleich betone, dass echtes AGI noch nicht erreicht sei. Die neue Version solle kostenlosen Nutzer:innen erstmals Zugang zu einem "PhD-level" Modell geben und auf ein Modell-Auswahlmenü verzichten. In ersten Tests sei GPT-5 deutlich schneller und zuverlässiger, aber keine Revolution – eher eine Evolution. Die Halluzinationsrate sinke auf etwa 1 %, doch Roose habe bereits Fehler gefunden.
Im zweiten Teil widmen sich die Moderator:innen Amazons überarbeitetem Sprachassistenten Alexa Plus, der nun auf generativer KI basiere. Sie berichten von gemischten Erfahrungen: Die Stimme wirke menschlicher, Gespräche seien flüssiger, und neue Fähigkeiten wie Restaurant-Reservierungen oder das Erstellen personalisierter Geschichten funktionierten teilweise gut. Doch grundlegende Funktionen wie das Stellen von Weckern seien unzuverlässig geworden, und die Hardware werde zunehmend zur Werbefläche für Amazon-Produkte. In einem Interview rechtfertigt Daniel Rausch, VP von Alexa und Echo, die Verzögerungen mit der technischen Herausforderung, Millionen bestehender Fähigkeiten mit LLM-Technologie zu verbinden. Er räumt Fehler ein, betont aber, dass die Mehrheit der Nutzer:innen bei der neuen Version bleibe.
## Einordnung
Die Episode demonstriert eindrucksvoll, wie selbst renommierte Tech-Journalist:innen zwischen Enthusiasmus und Realitätsprüfung navigieren. Roose und Newton liefern keine oberflächliche Hype-Verbreitung, sondern eine nüchterne Bewertung: GPT-5 sei besser, aber kein Quantensprung; Alexa Plus habe Potenzial, leide aber unter typischen Integrationsproblemen. Besonders bemerkenswert ist ihre Kritik an Amazons zunehmender Kommerzialisierung – die Echo-Geräte würden sich immer mehr wie permanente Werbeplattformen anfühlen. Die Interviews mit Altman und Rausch bleiben journalistisch fair, stellen aber gezielt nach: Warum funktionieren einfache Dinge nicht mehr? Warum dauert es so lange? Die Diskussion offenbart eine Branche, die zwischen bahnbrechenden Versprechen und alltäglicher Frustration pendelt. Für Hörer:innen bietet die Folge eine seltene Mischung aus technischem Deep Dive und produktkritischer Analyse.