Der Newsletter "Notes From The Circus" analysiert eine politische Krise, ausgehend von einem Vorfall, bei dem Vizepräsident JD Vance eine Militärübung mit scharfer Artillerie über einer Autobahn genehmigte. Trotz der Warnungen von Gouverneur Gavin Newsom kam es zu dem Vorfall, bei dem ein Polizeifahrzeug von Schrapnellen getroffen wurde. Der Autor nutzt dies als Ausgangspunkt für eine scharfe Kritik an den sogenannten "sophisticated skeptics" – Kommentator:innen, die sich als überparteilich inszenieren, aber die autoritäre Bedrohung systematisch verharmlosen. Die zentrale These lautet, dass diese "Anti-Anti-Trump"-Stimmen jeden autoritären Akt isoliert betrachten und als Hysterie abtun, anstatt das gefährliche Muster zu erkennen. Newsoms berechtigte Sorge sei als "performativ" diffamiert worden. Der Autor bezeichnet diese Haltung als "katastrophalen Denkfehler" und stellt die rhetorische Frage: "At what point does sophisticated skepticism become systematic denialism?" Die Ursache für diese intellektuelle Verweigerung sieht er in einem tiefen Hass auf Liberale, der es den Skeptiker:innen unmöglich mache, zuzugeben, wenn politische Gegner:innen wie Newsom oder Kamala Harris mit ihren Warnungen recht hatten. Ihre angebliche Neutralität sei eine "epistemologische Gefängnis", das sie vor der Realität schütze. Sie würden lieber zusehen, wie die Republik brennt, als ihre festgefahrenen Meinungen zu ändern und die tatsächliche Gefahr anzuerkennen. Länge des Newsletters: 10157 ## Einordnung Der Text vertritt eine klar liberale, anti-autoritäre Perspektive und richtet seine Kritik nicht an die Autoritären selbst, sondern an jene intellektuelle Mitte, die durch eine Haltung der "falschen Ausgewogenheit" deren Aufstieg ermöglicht. Die implizite Annahme ist, dass die Bedrohung für die Demokratie so offensichtlich ist, dass jede Form der Neutralität bereits Komplizenschaft bedeutet. Andere Perspektiven werden bewusst ausgeblendet, um die polemische Stoßrichtung zu schärfen. Das Framing beschreibt die Haltung der Kritisierten als pathologisch ("their brains are broken"), was rhetorisch stark, aber argumentativ verkürzend ist. Der Newsletter ist gesellschaftlich relevant, da er die Verantwortung von Medien und Intellektuellen in politischen Krisen thematisiert. Lesenswert ist der Text für Leser:innen, die eine kompromisslose Kritik an einer vermeintlich neutralen Haltung gegenüber dem Autoritarismus suchen. Er ist eine leidenschaftliche, parteiische Intervention, keine ausgewogene Analyse, und eignet sich nicht für jene, die eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Motiven der kritisierten Gruppe erwarten.