Money Stuff: The Podcast: Cool and Fun for Capital Markets Nerds: Tayvis, MSTR, IPO
Der Bloomberg-Podcast erklärt, warum Taylor Swifts Verlobung Finanzmärkte bewegt und was das über die Zukunft von Wettbörsen verrät.
Money Stuff: The Podcast
40 min read1944 min audioDer Bloomberg-Podcast "Money Stuff" kehrt nach einer halbjährigen Pause mit Matt Levine und Katie Greifeld zurück. Die beiden diskutieren zunächst die angeblichen Insider-Geschäfte rund um Taylor Swifts Verlobung auf der Vorhersageplattform Polymarket, wo ein Nutzer namens "Romantic Paul" knapp 3.000 Dollar mit einem gut getimten Trade verdient haben könnte. Sie analysieren, warum die Wahrscheinlichkeit für die Verlobung nur bei 25 % gelegen habe und ob das bereits eine Form von Insider-Handel darstelle. Im zweiten Teil vertiefen sie sich in die Konvergenz von Wettmärkten und Finanzmärkten: Kashi und andere CFTC-regulierte Terminbörsen würden sich zunehmend als Sportwetten-Plattformen positionieren, da sie bessere steuerliche und regulatorische Rahmenbedingungen genießen als klassische Buchmacher. Abschließend diskutieren sie eine neue akademische Arbeit zu IPO-Pops und erklären, warum Aktien nach dem Börsengang oft stark steigen: Nur etwa 1 % der Aktien seien am ersten Handelstag verfügbar, während die große Mehrheit bei langfristigen Investoren verbleibe. Diese Knappheit treibe die Preise in die Höhe – ein Effekt, der sich auch auf private Unternehmen wie OpenAI oder SpaceX übertragen lasse.
### 1. Taylor-Swift-Wette als möglicher Insider-Handel
Die Verlobung von Taylor Swift habe auf Polymarket zu einer auffälligen Kursbewegung geführt, bei der ein Nutzer namens "Romantic Paul" mit einem Investment von rund 3.000 Dollar profitiert habe. Die Quote sei vor der Verlobung von 25 % auf 40 % gestiegen, was auf mögliche Insider-Informationen hindeuten könnte. Wie Matt Levine einräumt: "I don't mean to suggest that Romantic Paul was insider trading to make $3,000 on Taylor Swift."
### 2. Wettbörsen als neue Sportwetten-Plattformen
Kashi und andere CFTC-regulierte Terminbörsen würden sich zunehmend als Alternative zu klassischen Sportwetten-Anbietern etablieren. Dies liege an besseren steuerlichen Bedingungen und der Möglichkeit, staatliche Glücksspielgesetze zu umgehen. Levine erklärt: "It seems like right now, CFTC regulated commodities futures markets like Kashi are a way to make sports bets that are not subject to state regulation."
### 3. IPO-Pops durch Angebotsknappheit
Eine neue Studie erkläre die hohen Kursgewinne nach Börsengängen mit der geringen Verfügbarkeit von Aktien. Nur etwa 1 % der Aktien seien am ersten Handelstag frei handelbar, während die Mehrheit bei langfristigen Investoren verbleibe. Dies führe zu künstlich hohen Preisen, wie Levine ausführt: "the amount of stock that's available to buy on the first day is on the order of 1% of the shares outstanding."
### 4. Parallele zu privaten Unternehmen
Der Effekt der Angebotsknappheit lasse sich auch auf private Unternehmen übertragen. Retail-Investoren würden für begrenzte Anteile an OpenAI oder SpaceX deutlich höhere Preise zahlen als institutionelle Investoren. Greifeld ergänzt: "the prices of OpenAI shares or proxies [...] on the retail market [are] much higher than what you see those companies raising money at."
## Einordnung
Die Episode zeigt das typische Format des "Money Stuff"-Podcasts: zwei erfahrene Bloomberg-Journalist:innen diskutieren aktuelle Finanzthemen mit einer Mischung aus Sachverstand und Ironie. Die Argumentationsweise ist durchweg sachlich, mit klaren Erklärungen komplexer Zusammenhänge – etwa warum IPO-Pops nicht unbedingt auf Fehlkalkulationen beruhen. Besonders interessant ist die Beobachtung, wie sich die Grenzen zwischen Finanz- und Wettmärkten auflösen, ohne dass dabei ein normativer Unterton mitschwingt. Die Perspektive bleibt klar US-zentriert, was angesichts der Themenwahl (CFTC-Regulierung, US-IPO-Markt) nachvollziehbar ist. Kritikwürdig ist allenfalls die teilweise oberflächliche Behandlung regulatorischer Fragen – etwa ob Insider-Handel bei Wettbörsen tatsächlich so unproblematisch sei, wie Levine andeutet. Insgesamt ein unterhaltsamer Einblick in aktuelle Finanzphänomene mit journalistischem Anspruch.
Hörempfehlung: Wer Finanzmärkte mit Humor und Tiefe verstehen will, bekommt hier eine unterhaltsame Einführung in die skurrilen Seiten moderner Kapitalmärkte – von Taylor-Swift-Wetten bis zu Krypto-Treasuries.