ARD-Recherche über den „militärischen Arm“ der Gruppe Reuß: Drei Männer – darunter ein krank geschriebener Bundeswehr-Logistiker und ein wegen Waffenunterschlagung vorbestrafter Ex-Kommandeur – sollen ab Herbst 2022 mehrere Bundeswehr-Kasernen ausspioniert haben. Der militärische Abschirmdienst (MAD) beobachtete, wie sie unangemeldet auf Flugfelder gelangten, sich über mangelnde Kontrollen lustig machten („Vor allem du kommst überall rein, gell?“) und dabei offenbar Militärs und Material für einen „Tag X“ kartierten. In Wohnungen fanden die Ermittler Waffen, gefälschte Dienstkennzeichen, Listen mit 286 „Heimatschutzkompanien“, eine Deutschlandkarte mit eingezeichneten Depots sowie Notizen zu 12 CH-53-Hubschraubern „zur Gefangennahme“. Drei Jahre später kann das Verteidigungsministerium laut Recherche keine klare Antwort geben, wie die Besuche möglich waren; es spricht von „Sensibilisierungsgesprächen“. Die Prozesse laufen bis 2027, die Unschuldsvermutung gilt. Journalist Martin Kaul (WDR) ordnet die Szene als Teil eines bewusst irrationalen Machtprojekts ein, das Verwirrung strategisch nutzt.