Studio Ett är Sveriges Radios dagliga aktualitetsprogram som i denna fredagskvällssändning bjudet auf eine Mischung aus Nachrichten, Hintergrund und Live-Gesprächen. Moderator Pablo Dalense führt durch die Themen: Israel-Debatte um den Eurovision Song Contest, Proteste gegen ein israelisches Radteam bei der spanischen Vuelta, Festnahme im Fall der tödlichen Schüsse auf den US-Conservative Charlie Kirk, die politische Wende in Nepal nach Massenprotesten, die russisch-belarussische Großmanöver „Sapad“ und die 27-jährige Haftstrafe gegen Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro. Als Gesprächspartner:innen kommen Korrespondent:innen und Analyst:innen zu Wort, darunter Eurovision-Expertin Carolina Norén, Sicherheitsforscher Johan Norberg und die Auslandskorrespondent:innen Simon Isaksson, Felicia Hassan, Lotten Colin sowie die Nepal-Korrespondent:innen Naila Salim und Olof Axelsson. ### 1. Eurovision-Streit: Irland und Niederlande drohen mit Rückzug, falls Israel startet Die öffentlich-rechtlichen Sender beider Länder begründen ihren Schritt mit dem „menschlichen Leid in Gaza“. Die EBU besteht darauf, dass „nicht Staaten, sondern Fernsehanstalten“ antreten und Israel formal die Public-Service-Regeln erfülle. Weitere Länder wie Spanien, Slowenien und Island erwägen laut Carolina Norén ähnliche Schritte, während Deutschland und Italien ihrerseits drohen, auszusteigen, sollte Israel ausgeschlossen werden. Die Diskussion spaltet die Teilnehmerstaaten und offenbart laut Norén eine mögliche Spaltung Europas durch den Wettbewerb. ### 2. Spanische Vuelta: Proteste und Sabotage gegen israelisches Team Bei der Rad-Etappenrennen in Spanien blockierten Aktivist:innen die Strecke, skandierten „Boykottiert Israel“ und warfen dem Team „Israel-Premier Tech“ Sportwashing vor. Die Organisatoren kürzten Etappen, entfernten den Mannschaftsnamen von den Trikots und setzten 1 500 Polizist:innen ein. Die spanische Sportministerin verteidigte die Demonstrationen angesichts der Lage in Gaza, während die Regierung betont, Sicherheit und Meinungsfreiheit in Einklang zu bringen. ### 3. Fall Charlie Kirk: Verdächtiger nach Todesschuss an US-Universität festgenommen Ein 22-jähriger früherer Student steht unter Mordverdacht. Laut FBI habe ihn ein Familienmitglied den Behörden gemeldet. Die Hintergründe bleiben unklar; Berichte über politische Radikalisierung widersprechen sich. Die Republikaner Trump und Rubio kündigten Konsequenzen gegen Brasilien an, nachdem dort Ex-Präsident Bolsonaro wegen Putschversuchs zu 27 Jahren Haft verurteilt wurde – ein Vergleich, der im Studio hergestellt wird. ### 4. Nepal: Nach Wochen der Proteste neue Übergangs-Ministerpräsidentin ernannt Die 73-jährige ehemalige Chef-Richterin Sushila Karki übernimmt bis zur Neuwahl das Amt. Auslöser der Unruhen war ein Social-Media-Bann, der vielen Nepali:innen die Kommunikation mit im Ausland arbeitenden Angehörigen unterband. Die jungen Protestierenden („Gen Z“) fordern Ende der Korruption, bessere Arbeitsmarktperspektiven und ein politisches Neuanfang. Mehrere Minister flüchteten ins Ausland, über 13 000 Häftlinge entkamen während der Krawallen. ### 5. Militärmanöver „Sapad“: Polen verschärft Grenzsicherheit Die gemeinsame Übung Russlands und Belarus‘ nahe der polnischen Grenze wird von Warschau mit Tankfallen und verstärkten Kontrollen beantwortet. Experte Johan Norberg betont, das Manöver diene primär der Signaleffekt; militärisch falle es angesichts des Ukraine-Kriegs wenig ins Gewicht. Die Teilnehmerzahl beziffert er realistisch auf 10 000–13 000 Soldat:innen, nicht auf bis zu 150 000, wie russische Quellen behaupten. ### 6. Bolsonaro-Urteil: 27 Jahre Haft wegen Putschversuchs In Brasilien wurde der frühere Präsident wegen Angriffs auf die demokratischen Institutionen verurteilt. Die Reaktionen sind gespalten: Während Regierungsanhänger:innen die Entscheidung als Sieg der Rechtsstaatlichkeit feiern, sprechen US-Republikaner von einer „Hexenjagd“ und drohen mit weiteren Sanktionen. Eine Amnestie oder Begnadigung gilt als unwahrscheinlich, da das Oberste Gericht ein entsprechendes Veto einlegen dürfte. ## Einordnung Die Sendung präsentiert sich als klassisches Leitungsformat des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: schnelle Abfolge aktueller Themen, jeweils kurze Einordnung durch Korrespondent:innen oder Expert:innen, aber kaum tiefergehende Recherche oder kontroverse Debatten. Die Moderation bleibt deskriptiv, wertende Fragen sind selten. Besonders auffällig: Die Themenauswahl folgt einer klaren westlich-liberalen Agenda – Kritik an Israels Krieg wird thematisiert, aber palästinensische Gewalt oder Antisemitismus in den Protesten bleibt unerwähnt. Die Berichterstattung über Bolsonaro übernimmt ohne Distanz die Lesart der brasilianischen Gerichte und stigmatisiert US-Republikaner pauschal. Die Expert:innen stammen aus NATO-nahen Institutionen (FOI), alternative Sichtweisen etwa russische oder chinesische Stimmen fehlen vollständig. Die Sendung erfüllt damit ihren Auftrag als schnelle Informationsdrehscheibe, aber nicht als Forum für pluralistische Auseinandersetzung.