SRF Echo der Zeit analysiert die knappe Ablehnung der E-ID durch Schweizer Stimmende und zieht Parallelen zu früheren Digitalprojekten wie der digitalen Signatur. Reporter Georg Häsler führt drei Gründe an: mangelnde Kommunikation der Nutzenvorteile, Misstrauen gegenüber staatlicher Digitalkompetenz nach Impfchaos und die Annahme, der Staat wolle „Technik vorschreiben“. Weitere Themen sind die Eskalation im Donbass, Moldaus pro-europäische Wahl, „Feldzug gegen Antifa“ und geplantes Freihandelsabkommen mit Indien. ### E-ID gescheitert, weil der Staat „Technik vorschreiben“ wolle Laut Häsler wiederhole sich ein Muster: „immer hat der Staat versucht, die Technik vorzugeben… und immer ist der Staat gescheitert.“ Die Bürger wollten „dass der Markt regiert“. ### Misstrauen nach Impfchaos habe E-ID blockiert Das Scheitern der Impfregistrierung präge die Vorstellung: „Wenn schon bei der Impfregistrierung der Staat versagt… dann kann es doch nicht sein, dass der Staat eine E-ID organisieren kann.“ ### Keine Nutzenkommunikation – "niemand hat gewusst, wofür die E-ID eigentlich gut ist" Die Politik habe es „versäumt, dem Volk klarzumachen, was der Vorteil… für das tägliche Leben ist“, sodass viele keine Vorteile sähen. ### Prorussische Separatisten wollen Ukraine destabilisieren Im Donbass gehe es den Separatisten darum, „die Regierung in Kiew zu destabilisieren“, wobei „Russland… ein Interesse“ daran habe, „dass sich die Ukraine nicht der NATO annähert“. ### Moldau setzt pro-europäischen Kurs fort Präsidentin Maia Sandus Partei erreiche bei den Parlamentswahlen 53 %, womit sie „eine deutliche Mehrheit im Parlament“ erhalte. ### Freihandelsabkommen mit Indien steht an Wirtschaftsminister Guy Parmelin wolle die Schweizer Wirtschaft durch „ein halbes Dutzend neuer Freihandelsabkommen“ stärken, wozu er nach Indien reisen wird. ## Einordnung Die Sendung wirkt wie ein klassisches Radio-Magazin: schnelle Abhandlung vieler Themen, pointiert zusammengefasst, aber kaum inhaltliche Tiefe. Die Analyse zur E-ID bleibt technikfixiert; gesellschaftliche Bedenfen (Datenschutz, Zentralisierung, soziale Teilhabe) kommen nicht vor. Stattdessen wird die Ablehnung primär auf „Staatsmisstrauen“ und mangelnde Marketing-Kommunikation reduziert – ein Muster, das staatliches Scheitern privatwirtschaftlichem Erfolg gegenüberstellt, ohne Macht- oder Kontrollfragen zu thematisieren. Die Ukraine-Berichterstattung wiederholt westliche Standardframes („prorussische Separatisten“, „Russland will Destabilisierung“), ohne Moskauer Perspektive oder komplexere historische Kontexte einzufordern. Der kurze Hinweis auf einen „Feldzug gegen Antifa“ bleibt unausgeführt, verweigert so eine Einordnung antimilitanter Strukturen. Insgesamt liefert Echo der Zeit schnelle Orientierung, aber keine wirklichen Konflikttiefen oder marginalisierten Stimmen.