Global News Podcast: The Global Story: Trump’s ‘CEO of everything’
BBC-The Global Story zeigt Larry Ellisons wachsende Macht über KI, TikTok und US-Medien – mit wenig eigener Kritik.
Global News Podcast
27 min read1619 min audioDie BBC-Episode "The Shadow President" portraitiert den Oracle-Gründer Larry Ellison als neuen Super-Medienzar: Er kontrolliere über Oracle-Server große Teile der KI-Infrastruktur, stehe kurz vor der Mehrheitsübernahme von TikTok und baue über seinen Sohn David ein klassisches Medienimperium (Paramount, möglicherweise Warner Bros. Discovery mit CNN/HBO). Das Gespräch mit Wired-Reporter Jake Lahut betont Ellisons strategische Position als "AI-Landlord", seine Nähe zu Donald Trump und den Einfluss der Trump-Administration auf Medienfusionen. Die Moderation durch Tristan Redman (BBC) bleibt deskriptiv und stellt kaum kritische Gegenfragen zu markt- und demokratiepolitischen Implikationen.
### 1. Larry Ellison als „CEO of everything“
Trump habe Ellison öffentlich als "CEO of everything" bezeichnet; dieser Status basiere auf der Kontrolle digitaler Infrastruktur, nicht auf klassischem Content. Lahut zitiert Trump-Wahlberater: "Er bewegt sich unter dem Radar" und gelte als verlässlicher Partner für die Regierung.
### 2. Oracle als Rückgrat der KI-Welle
Oracle stelle "digital plumbing" für Großrechner-Leistung bereit; selbst wenn KI-Modelle scheitern, bleibe der Bedarf an Servern bestehen. "Er macht auf jeden Fall eine Menge Geld, weil sie all diese Rechenzentren aufbauen mussten", sagt Lahut – eine Art Picks-and-Shovels-Strategie.
### 3. TikTok-Deal als politisch arrangierte Übernahme
Nach jahrelangem Hin und her habe Trump im Januar 2025 Ellison als bevorzugten Käufer für ein US-Konsortium genannt; die finale Regelung sichere Ellison die Mehrheit. Oracle beliefere TikTok ohnehin mit Cloud-Services, profitiere also doppelt.
### 4. Medienkonzentration und Einflussnahme der Trump-Administration
Der FCC-Chef Brendan Carr stehe für eine Politik, bei der "programming im Interesse des amerikanischen Volkes" Voraussetzung für Freigaben sei. CBS musste Trumps Klage wegen eines Harris-Interviews mit 20 Mio. USD und "pro-Trump-Programmzusagen" beigelegt haben; Stephen Colberts Sendung sei "Kollateralschaden" gewesen.
### 5. Dynastie-Kalkül: Sohn David als Medien-Erbe
Der gescheiterte Schauspieler David Ellison finanziere über Skydance Paramount und strebe einen 70-Mrd.-USD-Kauf von Warner Bros. Discovery an, wodurch CNN+CBS unter einem Dach lägen. Barry Weiss, neue CBS-Chefredakteurin, signalisiere eine konservative Neuorientierung.
## Einordnung
Die BBC liefert eine glatt produzierte Risiko-Geschichte, bleibt aber journalistisch oberflächlich: Es fehlen unabhängige Experten für Wettbewerbsrecht, Demokratietheorie oder Tech-Ethik; kritische Gegenfragen zu Monopolieffekten, Meinungsvielfalt und demokratischer Kontrolle bleiben aus. Stattdessen wird Ellisons Machtfülle vor allem durch lahne Analogien („Rockefeller des Datenzeitalters“) zementiert. Der Beitrag illustriert, wie politische Einflussnahme auf Medienfusionen im Trump 2.0-Modus normalisiert wird, ohne dass die Redaktion dies systemisch hinterfragt. Die Perspektive dominierender Tech- und Medieneliten wird zur einzigen gesellschaftlichen Realität erhoben; alternative Sichtweiten – Nutzer:innen, Bürger:innen, europäische Regulierer – fehlen völlig. Insgesamt ein unterhaltsames, aber kein aufklärerisches Format.