Die Sendung vom 19. September 2025 beleuchtet zuerst den Streit um das Bundes-Sparpaket «Entlastungspaket 27» (8,4 Mrd. Fr.): Kantone, FDP, SVP und SP lehnen Teile aus unterschiedlichen Gründen ab; Bundeshausredaktor Andreas Stüdli hält realistische Einsparungen auf gut 1 Mrd. Fr. für möglich. Weitere Themen: Die Mitte-Politikerin Gianna Luzio wird neue Bakom-Direktorin; Australien zweifelt angesichts von Donald Trumps Loyalitätsfragen das Aukus-U-Boot-Abkommen an; an der nigerianisch-beninischen Grenze floriert ein von Korruption begünstigter Reisschmuggel; und der «Stammtisch» geriert sich als aussterbende Institution, weil Beizen zugunsten von Wohnungen verschwinden und sich Freizeitverhalten sowie Gastronomiekonzepte wandeln. ### 1. Bundesrat sendet heftig umstrittenes Sparpaket ins Parlament Markus Diert (Argauer Finanzdirektor, KRK-Präsident) kündigt an, die Kantone würden «aktiv auf ihre Ständeräte zugehen», um rund eine Milliarde Franken aus dem Paket zu kippen. «Diese drei Punkte machen fast 1 Milliarde Franken aus, also ein Drittel des geplanten Sparvolumens.» Philipp Matthias Bregy (Mitte-Präsident) kritisiert: «Der Bundesrat hat offensichtlich die Kantone nicht gehört. Damit gefährdet er stark die Mehrheitsfähigkeit.» ### 2. Kantone, FDP und SVP wollen Steuererhöhung und weitere Einnahme-Maßnahmen streichen SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi: «Wir lehnen neue Steuern entschieden ab. Das wollen wir aus dem Entlastungspaket streichen.» Die FDP teilt mit, sie werde «mit voller Kraft dafür kämpfen, dass diese Steuererhöhung gestrichen werde». Betroffen wäre die höhere Besteuerung von Kapitalbezügen aus der zweiten und dritten Säule. ### 3. Linke sieht ideologischen Sozialabbau und droht mit Referendum SP-Co-Präsident Cedric Wermut nennt das Vorhaben «ein ideologisches Paket, das am Ende von Rentner:innen, von Gewaltbetroffenen, von Frauen und von der breiten Mittelschicht bezahlt wird». Die Grünen haben bereits ein Referendum angekündigt; die SP hält sich eine Volksabstimmung offen. ### 4. Australien diskutiert über Ausstieg oder Neuausrichtung des Aukus-Abkommens Stratege Albert Palazzo bezeichnet den Kauf der US-Atom-U-Boote als «dümmste Verteidigungspolitik, die Australien je verfolgt habe». Ex-Premierminister Malcolm Turnbull moniert «den Verlust der Unabhängigkeit»; Expertin Emma Shortis sieht ein «tiefes Gefühl der Unsicherheit» als koloniales Erbe. ### 5. Nigerias Reisschmuggel boomt dank hoher Zölle und korrupten Grenzbeamten Investigativjournalist Fisayo Soyombo: «Die Leute um den Präsidenten kümmerten sich nicht um nationale Interessen, sie wollten einfach ihre Taschen füllen.» Mehrere hunderttausend Tonnen Reis würden jährlich illegal aus Benin eingeführt und die lokale Landwirtschaft zerstört. ### 6. Schweizer Stammtische verschwinden wegen Umnutzung und Wandel der Freizeitkultur Gastro-Aargau-Präsident Bruno Lustenberger: «Heute mit der Dienstleistung hat das sich komplett verändert... Man verbringt nicht mehr den Abend, sondern geht noch eine halbe Stunde oder eine Stunde ins Restaurant.» Die Wirtein Anita Graf muss ihren «Löwen» in Windisch bis Jahresende räumen; Neubau als Mietwohnungen ist «lukrativer». ## Einordnung Die 38-minütige Sendung arbeitet das journalistische Grundmuster von «Echo der Zeit» konsequent ab: knapp kommentierte Meldungen, kurze Interviews mit Entscheidungsträgern und betroffenen Experten, dazu eine emotionale Schlussreportage. Die Themenauswahl ist breit, doch bleibt die Tiefe begrenzt: Sparpaket-Gegner und -Befürworter kommen zu Wort, wirtschaftliche Alternativen oder Makro-Perspektiven fehlen; beim Aukus-Deal dominieren australische Stimmen, US-Positionen bleiben unausgeführt; der Reisschmuggel wird als Korruptionsproblem gezeigt, strukturelle Handelsfragen bleiben Randnotiz; der Stammtisch-Beitrag inszeniert Nostalgie, doch Sozial- oder Raumplanungsaspekte bleiben marginal. Kritische Hinterfragung von Machtverhältnissen oder tieferes Daten-Factoring sind nicht Ziel des Formats – die Sendung informiert oberflächenvoll, aber schnell über den aktuellen Nachrichtenstand.