Apokalypse & Filterkaffee: Die Ick-AG (mit Anna Dushime ins Wochenende)
Intelligente Popkultur-Klatsch-Runde mit Blick auf Fan-Communities, Biopics und MTV-Nostalgie.
Apokalypse & Filterkaffee
2902 min audioMicky Beisenherz und Anna Duchime diskutieren in der Samstags-Ausgabe von „Apokalypse und Filterkaffee“ popkulturelle Themen wie den neuen Rocky-Film „I Play Rocky“, die MTV-Abschaltung, Biopics und Kevin Kühnerts neues Engagement beim Rolling Stone. Duchime zeigt sich als sachliche Gesprächspartnerin mit differenzierten Perspektiven auf Dating-Kultur, Popkritik und Rapszene. Die Gesprächsatmosphäre ist locker, persönlich und mit viel Popkultur-Referenzen gespickt. Es gibt keine problematischen oder rechten Inhalte. Stattdessen wird über Makel-Kultur („Icks“), Fan-Communities und die Zukunft von Kritik reflektiert. Die journalistische Qualität ist gut, mit fundierten Einordnungen und unterhaltsamen Anekdoten. Die Diskussionskultur bleibt respektvoll und humorvoll, ohne belehrend zu wirken.
### Tether werde für illegale Aktivitäten genutzt
Es gebe keine relevanten Aussagen zu Tether in dieser Episode. Daher kein Inhalt zu diesem Punkt.
### Kevin Kühnert schreibe nun für den Rolling Stone
Kühnert habe „ein absolut zeitgemäßes Verständnis von praktischer Politik“ anhand von Markus Söders „Bratwurst- und Leberkäse-Semmelrausch“ analysiert, heiße es in der SZ-Kritik. Beisenherz zitiert: „Er schreibt anschaulich und schlau, warum in Söders Bratwurst [...] ein absolut zeitgemäßes Verständnis von praktischer Politik stecke.“
### MTV als „lineares TikTok“ der 90er
Beide sehen in MTV einen kulturell prägenden Sender, der Musikclips und Realityformate wie „Jersey Shore“ kombinierte. Duchime erinnere sich: „MTV war natürlich ab Anfang der 90er für uns quasi das lineare TikTok.“ Die Abschaltung empfinde sie als „schon längst“ vollzogen.
### Popkritik unter Druck von Fan-Communities
Balzer und Liebert zeigten, dass negative Kritik an Stars wie Taylor Swift oder Nina Chuba zu massiven Shitstorms führe. Duchime fordert: „Kritiken sind erlaubt [...] Das ist einfach das, was die Leute beruflich machen.“ Rizo habe Kritikerinnen als „wertlos“ bezeichnet, was „das allerletzte“ sei.
### Biopics als „PR-Projekte“ oder Reflexionsraum
Lars Olaf Bayer kritisiere Biopics als „unleserliches Gekritzel“, Duchime liebe sie sogar als „schlechte“ Beispiele: „Ich liebe Biopics und ich liebe sie auch, wenn sie richtig schlecht sind oder offensichtlich ein PR-Projekt.“
## Einordnung
Die Folge ist ein unterhaltsames, stilsicheres Feuilleton-Gespräch ohne journalistische Schwächen. Beisenherz führt souverän durch die Themen, Duchime liefert pointierte, selbstkritische Kommentare aus feministischer Perspektive. Besonders gelungen ist die Auseinandersetzung mit Popkritik und Fan-Communities: Es wird deutlich, wie sehr Kritikerinnen unter Online-Hetze leiden, ohne dass sich Medienhäuser ausreichend schützen. Die beiden sprechen das Machtungleichgewicht zwischen Reichweitenstars und freien Journalistinnen an, ohne in Opfer-Rhetorik zu verfallen. Positiv: Es gibt keine rassistischen, verschwörungstheoretischen oder rechtsradikalen Inhalte. Die Gesprächskultur bleibt respektvoll, humorvoll und inklusiv. Kurz: Wer morgens Lust auf intelligente Popkultur-Unterhaltung mit Tiefgang hat, ist hier genau richtig.