Streitkräfte und Strategien: Wie sicher ist Deutschland vor Sabotage?
Julia Weigelt über Sabotage bei der Bundeswehr: konkrete Fälle, staatliche Informationsblockaden und was Deutschland von Finnland lernen kann.
Streitkräfte und Strategien
3037 min audioDiese Folge von "Streitkräfte und Strategien" beleuchtet die zunehmende Bedrohung durch Sabotageakte gegen die Bundeswehr. Die Journalistin Julia Weigelt berichtet über konkrete Fälle wie die Verunreinigung von Trinkwassersystemen an Bord einer Fregatte, das Auffinden von Metallspäne im Antrieb einer Korvette oder den Brand von Bundeswehr-LKW in zivilen Werkstätten. Experten wie der ehemalige MAD-Vizepräsident Burkhard Even erklären, dass Sabotage Teil hybrider Kriegsführung sei und vor allem von russischen Geheimdiensten ausgehe. Die Bundeswehr sei an vielen Stellen verwundbar, insbesondere durch ihre Abhängigkeit von ziviler Infrastruktur und externen Dienstleistern. Finnland wird als Vorbild für präventive Sicherheitskonzepte vorgestellt, etwa durch nationale Verteidigungskurse für gesellschaftliche Schlüsselakteure. Die Episode zeigt eindrucksvoll, wie wenig transparent und schlecht vorbereitet deutsche Behörden auf diese Bedrohung reagieren – trotz wiederholter Warnungen aus den Reihen der Bundeswehr. Die journalistische Aufarbeitung ist fundiert, aber die offizielle Informationsverweigerung ist auffällig. Die Sendung macht deutlich: Deutschland ist in puncto Resilienz gegen Sabotage noch längst nicht auf dem Stand, den die sicherheitspolitische Lage erfordert.