China Africa Talk: How Africa is responding to new U.S. tariffs

China Africa Talk beleuchtet, wie neue US-Zölle Afrika nach China treiben und was das für die Handelszukunft bedeutet.

China Africa Talk
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Die Episode "China Africa Talk" vom 7. August 2025 diskutiert die Auswirkungen neuer US-Zölle auf vier afrikanische Länder – insbesondere Südafrika und Lesotho – und die wachsende Bedeutung Chinas als verlässlicher Handelspartner. Die Gesprächsteilnehmer:innen sind die Moderatorin Bridget Mutambedwa (Pekinger Studio), Victor Gao (Vizepräsident des Center for China and Globalization), Tembisa Fakude (Senior Research Fellow, Africa-Asia Dialogues) und Tebo Ho Kobedi (Geschäftsführer von AfriExpo Textiles, Lesotho). ### 1. US-Zölle träfen Lesothos Textilindustrie existenziell Kobedi berichtet, die neuen US-Zölle hätten Lesothos Wirtschaft "sehr stark" getroffen, da Textilproduktion für den US-Markt "das Rückgrat der Wirtschaft" sei. Die Branche sei der zweitgrößte Arbeitgeber; infolge der Zölle seien Produktions- und Beschäftigungskürzungen unausweichlich gewesen: "We stood up … we had to put our heads together to see what is it that now we have to do." ### 2. China biete Afrika Zollfreiheit, während die USA Strafzölle erheben Gao stellt klar, China habe "alle Zölle in seinem Handel mit afrikanischen Ländern" aufgehoben, während die USA "einen Anti-Welt-Zollkrieg" führten. Diese Politik werde von China als "ungerechtfertigt" und als Angriff auf den freien Handel gewertet. ### 3. Südafrika sehe in China einen stabilen Alternativmarkt Fakude erklärt, Südafrika exportiere nur einstellige Prozentsätze in die USA; die Hauptlast liege beim Autosektor. China sei bereits "unser nächster Markt", insbesondere für Agrarprodukte. Die US-Politik gelte als "schizophren", da sie per Exekutivbefehl jederzeit änderbar sei. ### 4. AGOA sei "am Ende" und Afrikanische Länder müssten neue Allianzen suchen Fakude und Kobedi einigten sich, dass das US-Präferenzprogramm AGOA keine Zukunft mehr habe: "There's no future for AGOA … it is out the window." Stattdessen solle man sich auf die Afrikanische Kontinentale Freihandelszone und engeren Handel mit China konzentrieren. ### 5. China nutze Importmesse als Signal gegen Protektionismus Gao verwies darauf, dass China mit der jährlichen China International Import Expo das einzige Land sei, das "eine so groß angelegte Importmesse" veranstalte, um afrikanische Produkte willkommen zu heißen – ein Kontrast zur US-Politik. ## Einordnung Die Sendung versteht sich als journalistisches Format, das geopolitische und wirtschaftliche Entwicklungen aus afrikanischer und chinesischer Perspektive beleuchtet. Die Moderation bleibt professionell, gibt aber kaum kritische Nachfragen, wenn chinesische Positionen als alternativlos und moralisch überlegen dargestellt werden. Die US-Seite kommt nicht zu Wort; stattdessen dominieren eindeutige Anti-US-Frames („schizophren“, „ignorant“, „unreliable partner“). China wird als verlässlicher, entwicklungsfreundlicher Akteur inszeniert, ohne dass etwaige asymmetrische Abhängigkeiten oder Kritik an chinesischen Kreditpraktiken thematisiert werden. Die Perspektive weißer Minderheitsparteien in Südafrika („traditionally white dominated parties“) wird marginalisiert. Insgesamt liefert die Episode wertvolle Einblicke in afrikanische Handelsstrategien, bleibt aber in der Darstellung der chinesischen Rolle eher Werbung als kritische Analyse. Hörempfehlung: Wer die afrikanische Sicht auf US-Zölle und die chinesische Handelspolitik verstehen will, erhält hier kompakte Statements – mit dem Bewusstsein für die einseitige Ausrichtung.