Der Newsletter "Public Notice" analysiert die heftigen Reaktionen rechter US-Medien auf die Ankündigung, dass der puerto-ricanische Superstar Bad Bunny in der Halbzeitshow des Super Bowl auftritt. Der Autor argumentiert, dieser Aufschrei sei mehr als nur eine typische Kulturkampf-Episode. Er verortet die Empörung im Kontext einer "weiß-nationalistischen Kampagne" der Trump-Regierung, die das Land von Einwanderer:innen "säubern" wolle. Die Wahl eines spanischsprachigen Künstlers für ein nationales Großereignis werde von der Rechten als Angriff auf ihre Vorstellung eines weißen, englischsprachigen Amerikas interpretiert. Der Text belegt diese These mit zahlreichen Zitaten von MAGA-Influencer:innen, Fox News-Moderator:innen und Politiker:innen wie Donald Trump. Besonders hervorgehoben wird die Drohung eines Heimatschutzbeamten, die Einwanderungsbehörde ICE zum Super Bowl zu schicken, sowie eine Aussage von Heimatschutzministerin Kristi Noem, die verspricht, die als zu divers empfundene Kultur zu "richten": *"Sie sind scheiße und wir werden gewinnen [...] Wir werden es richten."* Der Autor stellt dem die kommerzielle Logik der NFL gegenüber, die mit Bad Bunny ihre wachsende hispanische Fangemeinde anspreche. Für die politische Rechte sei die Entscheidung jedoch eine symbolische Demütigung und ein Zeichen für den Verlust ihrer kulturellen Vormachtstellung. Länge des Newsletters: 9929 ## Einordnung Der Newsletter vertritt eine klar linksliberale Perspektive und dekonstruiert die Argumente rechter Akteur:innen, ohne Gegenstimmen zu Wort kommen zu lassen. Er setzt beim Publikum progressive Werte und eine kritische Haltung gegenüber der Trump-Regierung voraus. Die Agenda ist, die Strategien der politischen Rechten offenzulegen und die eigene Leserschaft zu mobilisieren. Das Framing stellt den Kulturkampf als Symptom eines tiefen Konflikts um die nationale Identität der USA dar, untermauert durch eine bewusst scharfe und polemische Sprache ("weiß-nationalistischer Kreuzzug"). Die Stärke des Textes liegt in der dichten Dokumentation rechter Medienreaktionen, seine Schwäche in der gewollten Einseitigkeit. Der Newsletter ist lesenswert für alle, die eine pointierte Analyse der US-Rechten aus progressiver Sicht suchen und verstehen möchten, wie Popkultur politisch instrumentalisiert wird. Für Leser:innen, die eine ausgewogene Darstellung erwarten, ist der Text ungeeignet.