Der Newsletter „Wie Rechte reden“ analysiert die Strategie der extremen Rechten, den Fußball für ihre kulturkämpferische Agenda zu instrumentalisieren. Zentrales Narrativ sei die Behauptung einer „linken Politisierung“ des Sports. Anhand von Aussagen des AfD-Politikers Björn Höcke wird dargelegt, wie Initiativen für Diversität, Antirassismus oder Gleichberechtigung – symbolisiert durch Regenbogenarmbinden oder das Knien gegen Rassismus – als „Unterwerfungsgesten“ unter einen „linksliberalen Zeitgeist“ umgedeutet werden. Höcke beschreibt Stadien, die einst „grosse Stammtische“ waren, als heute „Kathedralen, in denen quasireligiöse Global-Agenden (Multikulturalismus, Gender-Mainstream, Klimarettung etc.) liturgisch exerziert werden.“ Die Autor:innen zeigen auf, dass die extreme Rechte bewusst politische Haltung mit parteipolitischer Vereinnahmung verwechsle, um demokratische Grundwerte zu delegitimieren. Die Erzählung einer linken Hegemonie, durchgesetzt von einer „Elite“ gegen den Willen des „Volkes“, diene dazu, jegliche Vielfaltsbemühungen als aufgezwungene „Regenbogenideologie“ abzuwerten. Ein weiteres zentrales Motiv sei die nostalgische Verklärung der Vergangenheit, in der ein „natürlicher Patriotismus“ geherrscht habe, der nun durch einen „antipatriotischen Kulturkampf“ zerstört werde. Niederlagen der Nationalmannschaft würden dann als direkte Folge dieser angeblichen „linken Indoktrination“ gedeutet. Der Text schließt mit der Analyse, dass in Höckes Argumentation auch antisemitische Weltverschwörungsmythen anklingen, wenn er von einem globalen Netzwerk spricht, das den Fußball transformiere. Länge des Newsletters: 16679 ## Einordnung Der Newsletter analysiert aus einer klar pro-demokratischen und antifaschistischen Perspektive. Die Argumentation ist durch Zitate gut belegt, fokussiert aber ausschließlich auf die Dekonstruktion rechter politischer Akteur:innen. Implizit wird angenommen, dass Vielfalt und Menschenrechte überparteiliche, demokratische Werte sind. Der Text zeigt überzeugend, dass die Forderung nach „Entpolitisierung“ selbst ein politischer Akt ist, der darauf abzielt, exklusive, nationalistische Positionen als neutrale Norm zu etablieren und Pluralität zu verdrängen. Die Analyse stärkt eine wachsame Zivilgesellschaft, indem sie die Strategien hinter rechten Narrativen aufdeckt. Der Newsletter ist sehr lesenswert für alle, die verstehen möchten, wie die extreme Rechte den Sport für ihren Kulturkampf instrumentalisiert und nach argumentativen Werkzeugen suchen, um dieser Normalisierung entgegenzutreten.