In seinem Gastbeitrag für netzpolitik.org analysiert Erik Tuchtfeld, neuer Vertreter des Internets im ZDF-Fernsehrat, die Krise der digitalen Öffentlichkeit am Beispiel der Angriffe auf die Journalistin Dunja Hayali. Er lehnt autoritäre Maßnahmen wie eine Klarnamenpflicht ab und plädiert stattdessen für den Aufbau dezentraler, gemeinwohlorientierter Alternativen zu den kommerziellen Plattformen von "Big Tech". Dabei sieht er den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in der Pflicht, diese neuen digitalen Räume zu schaffen, und verweist auf das hohe Vertrauen der Bevölkerung. Der Text ist ein klares Plädoyer für einen starken, digitalen ÖRR als Gegenmodell zum Überwachungskapitalismus, lässt aber praktische Herausforderungen bei der Umsetzung weitgehend unberücksichtigt. Die Perspektive ist die der digitalen Zivilgesellschaft, die eine klare Agenda zur Stärkung einer öffentlich kontrollierten digitalen Infrastruktur verfolgt.