Die funk-Podcastfolge „Die Woche“ bittet Sici und Yuri zu einem schnellen Rundumschlag durch aktuelle Themen: angefangen bei der EU-Debatte um Bezeichnungen für vegane Ersatzprodukten, über den Medizin-Nobelpreis für Immunforscher, bis zur prekären Wohnungslage für Studierende und einem möglichen Waffenstillstand im Gazastreifen. Zwischendrin diskutieren sie über die mangelnde Drohnenabwehr der Bundeswehr und das neue Taylor-Swift-Album. Die Moderation bleibt locker, persönlich und mit deutlichem Blick auf junge Betroffene.### 1 Vegane Wurst soll künftig nicht mehr „Wurst“ heißen dürfen Die EU-Parlamentsmehrheit stimmte für ein Verbot von Bezeichnungen wie „Veggie-Burger“ oder „vegane Wurst“. Die Konservativen argumentieren, diese seien irreführend. Sici hält dagegen: „Es ist auch wirklich extrem kompliziert, sich nicht morgens aus Versehen die Juicy Scheuermilch in den Kaffee zu kippen.“ Die Reform könnte Hersteller:innen Millionen kosten, weil sie Verpackungen umstellen müssten.### 2 Studierende finden kaum bezahlbare Wohnungen Zum Semesterstart fehlen bundesweit mindestens 33.000 Wohnheimplätze; in manchen Städten kostet ein WG-Zimmer durchschnittlich über 500 Euro. Der Ökonom Sebastian Dulin erklärt, die Politik habe den sozialen Wohnungsbau jahrelang vernachlässigt: „Wir bräuchten viel mehr öffentlichen Wohnungsbau, besonders in den Großstädten.“ 4,3 % aller Wohnungen stehen laut Mikrozensus leer – ein Widerspruch, der die Misere verdeutlicht.### 3 Nach zwei Jahren Krieg erste Hoffnung auf Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas Ein 20-Punkte-Plan sieht eine Feuerpause, humanitäre Hilfe für Gaza und den Austausch aller verbliebenen Geiseln gegen 1.950 palästinensische Gefangene vor. Korrespondentin Rachel Blufarb schildert die Stimmung in Israel: „Es war wirklich so schön und so berührend, weil nach diesen zwei Jahren Krieg und Leid auf allen Seiten … ein Moment kam, wo alle jetzt das Gefühl haben, es nimmt ein Ende.“ Der Deal könnte Neuwahlen auslösen, sollte Netanjahus rechte Koalition nicht zustimmen.### 4 Bundeswehr mangelt es an Spezialist:innen für elektronische Kampfführung Investigativ-Journalist Florian Flade betont, „Eloka“ (elektronische Kampfführung) sei dringender nötig als neue Panzer. Bundeswehr-Quellen sprechen von nur knapp 3.000 Fachkräften und veralteten Geräten aus den 1990ern. Dulin warnt: „Man braucht … ein Vielfaches an Personal … und man muss die nahezu überall im Militär integrieren.“### 5 Taylor Swift löst mit neuem Album gemischte Gefühle aus Swifties feiern die Texte, andere empfinden sie als „cringe“ und kritisieren fehlende politische Stellungnahmen. Sici findet: „Es ist weird, wenn eine fast 35-jährige … auf Girl Next Door macht und immer noch über Prom denkt.“### 6 Union blockiert geplante Wehrpflicht-Reform Verteidigungsminister Pistorius will Freiwilligen-Modell und Wehrdienstlotterie; Union fordert Rückkehr zur allgemeinen Wehrpflicht. Die Debatte um Personalmangel bleibt offen.## Einordnung Die Episode zeigt, wie ein Jugend-Redaktionsteam komplexe Politik in unterhaltsame Bahnen lenkt: persönliche Anekdoten, schnelle Schnitte und viel Popkultur. Die Balance zwischen Information und Entertainment gelingt weitgehend – Zahlen und Expert:innen kommen zu Wort, ohne belehrend zu wirken. Positiv: Betroffenen-Perspektiven (Palästinensische*r, Studierende) und Fakt-Checking sind eingeplant. Kritisch: Bei heiklen Themen wie Nahost bleibt der Fokus auf israelischer Sicht; palästinensische Stimmen fehlen bis auf Sici’s kurzer Reflexion. Die Bundeswehr-Kritik bleibt technisch; politische Kontexte (z. B. Drohnen-Einsatz im Ausland) werden nicht hinterfragt. Die vegane-Wurst-Debatte wirkt wie ein bewusst komisch überspitztes Stilmittel, verharmlost aber, dass die gleichen konservativen Fraktionen hinter dem Vorstoß stehen, die auch Sozialleistungen kürzen. Insgesamt ein lockerer, informativer Mix, der klare Haltung zeigt, aber manche Fragen offen lässt. Hörempfehlung: Wer Freitagabend-News mit jugendlichem Humor und persönlichem Spin sucht, bekommt hier einen unterhaltsamen, wenn auch nicht immer vollständig ausgewogenen Überblick.