A Arte da Guerra: Cimeira do Alasca: “Quando um país não está sentado à mesa, é sinal de que faz parte do menu”

Der portugiesische Ex-Diplomat analysiert in "A Arte da Guerra" die geopolitischen Spielchen hinter Trump, Putin und dem Gaza-Konflikt.

A Arte da Guerra
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Der portugiesische Wirtschaftspodcast "A Arte da Guerra" (Die Kunst des Krieges) kehrt nach drei Wochen Pause zurück. Moderator António Freitas de Sousa empfängt den erfahrenen Diplomaten Francisco Seixas da Costa, der die bevorstehende Trump-Putin-Konferenz in Alaska, die Lage in Gaza und den globalen Handelskrieg analysiert. ### 1. Alaska-Gipfel: Ukraine bleibt draußen Putin und Trump würden sich in Alaska treffen, ohne die Ukraine oder die EU an den Verhandlungen zu beteiligen. Wie Seixas da Costa betont: "Wenn ein Land nicht am Tisch sitzt, ist es Teil des Menüs." Die Ukraine sei somit "lose-lose" - sie verliere in jedem Szenario Territorium. ### 2. Territoriale Zugeständnisse als Kompromiss Es gebe starke Hinweise darauf, dass Russland die Donbass-Region und die Krim behalten dürfe. Die Ukraine müsse möglicherweise auf weitere Gebiete verzichten. Die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine werde definitiv ausgeschlossen. ### 3. Gaza: "80.000 Tote und kein Ende" Die Zivilopfer in Gaza näherten sich bereits den Opferzahlen von Hiroshima. Israel nutze die globale Ablenkung durch die Ukraine-Krise, um Gaza zu "nehmen" und die Westbank zu kolonisieren. Mehr als die Hälfte der Waffen kämen aus Europa. ### 4. Europas "Feigheit" gegenüber Trump Die EU lebe in "Panik", Trump zu verärgern. Die europäischen Staaten würden sich wie "Gruppen von Teenagern" verhalten, die gemeinsam mutiger seien. Deutschland habe begonnen, Waffenlieferungen an Israel zu stoppen - ein unerwarteter Schritt. ### 5. Handelskrieg als Strafmaßnahme Trump nutze Zölle willkürlich als Druckmittel. Indien werde für den Kauf russischen Öls bestraft, obwohl China davon ausgenommen bleibe. Die USA würden offen in innere Angelegenheit anderer Staaten eingreifen - von Bolsonaro bis Palästina. ### 6. Nobelpreis als Motivation? Trump könnte aus narzisstischen Gründen einen schnellen Frieden in der Ukraine erzwingen wollen, um den Friedensnobelpreis zu erhalten. Diese "fast kindliche Obsession" präge seine Entscheidungen. ## Einordnung Der Podcast präsentiert sich als professionelles journalistisches Format mit hohem Anspruch. Der erfahrene Diplomat Seixas da Costa liefert tiefgehende Einblicke in internationale Machtspiele, ohne dabei zu polemisieren. Besonders bemerkenswert ist seine klare Sprache über europäische "Feigheit" und die realpolitischen Kalküle hinter Trumps Handeln. Die Analyse bleibt sachlich, auch wenn sie teils harte Kritik an EU und USA übt. Die Diskussionskultur ist geprägt von gegenseitigem Respekt und tiefer Sachkenntnis. Die Perspektive ist klar westlich, aber selbstkritisch - was dem Format Authentizität verleiht. Die Vermischung von harter Realpolitik mit psychologischen Einschätzungen (Trumps möglicher Nobelpreiswunsch) ist stilistisch gelungen, wenn auch spekulativ.