Studio Ett: Studio Ett 2025-08-26 kl. 22.12
Schwedens führende Nachrichtensendung mit tiefen Einblicken in globale Krisen und ihre schwedischen Auswirkungen.
Studio Ett
80 min read4950 min audioStudio Ett ist die Hauptnachrichtensendung des schwedischen Radiosenders P1. In dieser Ausgabe berichten Korrespondent:innen und Expert:innen über die israelischen Proteste für die Freilassung der Geiseln, die tödliche Attacke auf das Nasser-Krankenhaus in Gaza, die prekäre Lage von Journalist:innen vor Ort, die Spaltung in der schwedischen Regierungspartei Moderaterna, die globale Wasserkrise und groß angelegten illegalen Aal-Fang in Blekinge. Die Sendung verfolgt einen klassischen Nachrichtenmagazin-Stil mit Live-Schaltungen, Interviews und Hintergrundberichten.
### 1. Israelische Sicherheitskabinett lehnt Verhandlungen über Geiseln ab
Trotz landesweiter Proteste mit "zehntausenden Menschen" habe das israelische Sicherheitskabinett am Abend "ohne jede Diskussion über Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln" getagt, berichtet Korrespondent Mattias Playel. Die Demonstrant:innen fordern ein Ende des Krieges und die Rückkehr der noch in Gefangenschaft befindlichen Geiseln.
### 2. Journalist:innen in Gaza berichten von gezielten Angriffen
Die Reporterin Bara Lafi schildert, wie ihre Kollegin Mariam vor ihren Augen bei einem Angriff auf das Nasser-Krankenhaus getötet wurde: "Gestern hatte ich Schmerzen im Herzen und mein Herz ist gebrochen, weil ich Mariam verloren habe." Sie berichtet, dass Journalist:innen systematisch zu Zielen würden und ihre Schutzwesten mittlerweile als Gefahr wahrgenommen würden.
### 3. Schwedische Regierungspartei spaltet sich in Israel-Frage
Während Außenministerin Ebba Busch eine eigenständige Linie gegenüber Israel verfolgt, erklärt Ministerpräsident Kristersson, es gebe "keine Spaltung" in der Regierung. Die Diskussion zeigt offenbar wachsende Differenzen innerhalb der konservativen Partei.
### 4. Globale Wasserkrise verschärft sich
Zwei Milliarden Menschen hätten laut UN-Bericht noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Expertin Julia Schalk erklärt: "Es ist möglich, dieses Problem zu lösen - es fehlt nur an politischem Willen und finanziellen Mitteln." Besonders betroffen seien Frauen und Mädchen, die stundenlang Wasser holen müssten.
### 5. Organisierte Kriminalität kontrolliert schwedische Jugendheime
Eine Recherche zeigt, dass von 18 als kriminell identifizierten Unternehmen, die Jugendheime betreiben, nur etwa ein Drittel geschlossen wurde. Ivo-Chef John Alberg rechtfertigt die langsame Vorgehensweise mit notwendigen rechtlichen Prüfungen.
### 6. Rekord-Beschlagnahme illegal gefangener Aale in Schweden
Die Küstenwache fand über 300 Kilogramm illegal gefangene Aale in einer Falle. Die Tiere seien bereits verendet und die Falle sei durch Gase aufgetrieben worden. Die mutmaßlichen Täter konnten noch nicht identifiziert werden.
## Einordnung
Die Sendung präsentiert sich als professionelles Nachrichtenmagazin mit klarem Fokus auf aktuelle Krisen. Die journalistische Arbeitsweise ist sorgfältig: Live-Schaltungen aus Israel und Gaza, direkte Betroffene wie die Journalistin Bara Lafi zu Wort kommen lassen, sowie Experteninterviews zu komplexen Themen. Besonders bemerkenswert ist die konsequente Berichterstattung über die prekäre Lage von Journalist:innen in Konfliktgebieten, ohne Partei zu ergreifen. Die Diskussion über die Spaltung in der schwedischen Regierung wird differenziert geführt, wobei die Moderator:innen durch Nachfragen klare Widersprüche aufdecken. Die Themenauswahl zeigt eine globale Perspektive, die jedoch den Fokus auf die schwedische Relevanz nicht verliert. Die Machart ist klassisch informativ, ohne sensationelle Effekte oder einseitige Positionierung.