Die "Studio Ett"-Ausgabe vom 22. August 2025 widmet sich drei Themen: dem gescheiterten Trump-Putin-Treffen in Alaska und den Folgen für die Ukraine-Friedensgespräche, den internen Streit in der schwedischen Regierung über die Israel-Politik sowie dem 100-jährigen Jubiläum der "Finkampen", dem schwedisch-finnischen Sportwettkampf. Hauptgesprächspartner sind die Außenkommentatoren Mikael Vinarski (Dagens Nyheter) und Erik Åsard (Professor emeritus für Nordamerikastudien) sowie die politische Kommentatorin Helena Gissén (Ekot). ### 1. Keine Fortschritte nach Alaska – Russland verschärfe Ton Vinarski und Åsard einig: eine Woche nach dem Treffen von Trump und Putin in Alaska sei die Lage für Friedensgespräche nicht besser, sondern schlechter. Vinarski: "Ryssland verkligen har skärpt sin ton och verkar inte vara kompromissvillig på en enda punkt." ### 2. Trumps Fehleinschätzung des Krieges als zentrales Problem Åsard argumentiert, Trump habe den Krieg von Beginn an falsch eingeschätzt: "Donald Trump hela tiden har felbedömt kriget … han har ju flera gånger lagt huvudansvaret på kriget på Zelensky och på Joe Biden bisarrt nog." ### 3. Russland stelle unerfüllbare Bedingungen Die russische Forderung, erst eine "legitime" ukrainische Führung zuzulassen, bevor Gespräche stattfinden könnten, sei ein Vorwand. Vinarski: "de menar att … det finns ingen legitimt vald president i Ukraina … Vilket är lite bisarrt med tanke på att landet själv är en diktatur." ### 4. EU/Europa allein kaum in der Lage, die Lücke zu füllen Beide Experten zweifeln, dass Europa die fehlende US-Unterstützung kompensieren könne. Åsard: "Europa har ju inte den här militära kapaciteten … Det tar väl några år till att bygga upp." ### 5. Regierungskrise in Schweden: Israel-Politik spaltet Koalition Die schwedische Regierung einigte sich im Juli 2025 darauf, das EU-Handelsabkommen mit Israel zu überprüfen, falls Menschenrechtsverletzungen vorliegen. Dies löste heftige interne Kritik von Kristdemokraterna aus. Helena Gissén: "Kristdemokraternas ledning missbedömde sitt parti här." ### 6. Kompromiss nach Krisentreffen: KD erhält Haltungskorrektur Nach einem Krisentreffen im Außenpolitischen Ausschuss wurde eine Klausel eingefügt, die eine Aufhebung der "Einfrierung" ermöglicht – für Kristdemokraterna eine wichtige symbolische Ergänzung. ## Einordnung Das Format "Studio Ett" präsentiert sich als klassisches Nachrichtenmagazin mit klarem journalistischen Anspruch: Moderator:innen führen Expert:innen strukturiert durch komplexe Themen, stellen kritische Nachfragen und vermeiden einfache Antworten. Die Diskussionskultur bleibt sachlich, auch wenn die analysierten Entwicklungen – gescheiterte Friedensbemühungen, geopolitisches Vakuum, innerpolitische Grabenkämpfe – düster sind. Besonders bemerkenswert: Die Expert:innen sprechen offen über Machtverhältnisse (Putins Diktatur, Trumps autoritäre Tendenzen) und die strukturellen Defizite Europas. Die Berichterstattung über die schwedische Regierung bleibt trotz interner Querelen fair und kontextualisiert die Positionen aller Beteiligten. Keine Hinweise auf rechte oder verschwörungstheoretische Inhalte. Die Mischung aus geopolitischer Analyse und nationalem Politik-Check funktioniert informativ und aufklärend – ein solider Beitrag zur gegenwärtigen Debatte.