Subscribe Now: Wie du Abonnenten gewinnst und glücklich hältst: Wie geht Growth Hacking? Mit Alexandra Bürger von Neue Narrative
Growth-Hacking-Praxisbericht: Mit Mini-Experimenten zu mehr Abonnent:innen – inklusive digitaler Kiosk-Idee und einem Scheitern, das eingeplant ist.
Subscribe Now: Wie du Abonnenten gewinnst und glücklich hältst
43 min read4395 min audioLennart Schneider spricht mit Alexandra Bürger (Marketing Lead Growth Hacking bei Neue Narrative) über deren Erfahrungen mit experimentellem Wachstum. Die Redaktion lebt „New Work“: flache Hierarchien, selbstorganisierte Kreise, Terzial-Ziele statt Chefs. Growth Hacking bedeutet für sie datengetriebene Mini-Experimente (z. B. Emojis neben dem Preis), die mit minimalem Budget maximale Abo-Zahlen liefern sollen. Die wichtigste Erkenntnis: 70 % der Tests scheitern – und das ist bewusst eingeplant. Besonders erfolgreich war ein „digitaler Kiosk“: alte Ausgaben als PDF gegen Mail-Adresse verschenkt – zigtausende Leads, hohe Conversion. Flops: klassische „Werbe-Friends“-Aktion, Podcast-Ads und Micro-Influencer erbrachten keinen ROI. Dokumentiert wird in Notion: ein Board für offene Ideen, ein Archiv für abgeschlossene Experimente – oft ohne detaillierte Nachbetrachtung. Neue Narrative fokussiert auf Top-of-Funnel, weil Kündigungen kaum anfallen; Retention steht erst bei anstehenden Preiserhöhungen auf dem Radar.
## Einordnung
Der Podcast lebt von seiner Praxisnähe: Jede Methode wird sofort an konkreten Zahlen festgemacht, Scheitern gilt als Teil des Prozesses. Das ist für Marketing-Verantwortliche in kleinen Teams inspirierend, birgt aber methodische Lücken: Es fehlt ein systematisches Lernen aus Fehlschlägen, viele gescheiterte Tests werden nur oberflächlich abgelegt und kaum wieder aufgegriffen. Die Gesprächsdynamik ist locker, fast schon Freund:innen-Talk; harte Gegenfragen oder Kontexte aus Kundensicht bleiben aus. So entsteht der Eindruck, ausreichend „Growth-Ideen“ allein würden Wachstum garantieren – ohne tieferes Verständnis für Markt- oder Machtstrukturen. Die Folge ist keine journalistische Analyse, sondern ein Erfahrungsbericht mit hilfreichen Alltagstipps für Selbstständige und kleine Redaktionen, die mit wenig Budget experimentieren wollen.