Paul Ronzheimer spricht mit dem Psychologen Stephan Grünewald über die Frage, warum die AfD in Deutschland so stark wird. Grünewald sieht das Land nach dem Verlust eines kollektiven „Auenland-Gefühls“ in einer Identitätskrise, die sich in Angst, Ohnmacht und Wut äußere. Diese Wut lenke viele Menschen zur AfD, weil sie sich von der Politik und den Medien nicht mehr verstanden fühhlten. Er beschreibt das Rückzugsverhalten in private „Schneckenhäuser“, das kollektive Unvermögen, Streit als demokratische Chance zu nutzen, und das deutsche Trauma, sich mit eigener Geschichte und Identität schwer zu tun. Grundlage seiner Thesen sind Tausende Tiefeninterviews, die im neuen Buch „Wir Krisenakrobaten“ zusammengefasst sind.