This Is Palestine: 12 Days of War: What It Means to Be Palestinian in the 48 Lands
Detaillierte Dokumentation der ungleichen Schutzmaßnahmen für palästinensische und jüdische Bürger:innen in Israel während des Iran-Konflikts.
This Is Palestine
19 min read1453 min audio## This Is Palestine (Übersetzt: Das ist Palästina)
Der Podcast des Institute for Middle East Understanding (IMEU) beleuchtet in dieser Episode die ungleiche Behandlung palästinensischer Bürger:innen in Israel während der jüngsten Angriffe auf den Iran. Moderatorin Diana Buttu spricht mit ihrer Kollegin Dalia Al-Ahmed über die dramatischen Unterschiede bei Schutzmaßnahmen und Notfallhilfen zwischen jüdischen und palästinensischen Gemeinden.
### Systematische Diskriminierung beim Zivilschutz
Eine Studie aus dem Jahr 2018 zeige, dass von 71 palästinensischen Gemeinden nur 11 über öffentliche Schutzräume verfügten - insgesamt nur 29 Bunker. Diana Buttu erklärt: "The vast majority of Palestinian cities and towns actually don't have shelters." Während jüdische Städte umfassend geschützt seien, müssten sich Palästinenser:innen mit dem Schutz ihrer Häuser begnügen.
### Iron Dome schützt nicht alle gleich
Das vielgerühmte Iron Dome-System klassifiziere große palästinensische Gemeinden als "offene Bereiche", wodurch Raketen auf diese Gebiete ignoriert würden. Besonders betroffen seien Beduinengemeinden im Süden, die in nicht anerkannten Dörfern lebten und daher keinerlei Warnsysteme oder Schutzmaßnahmen erhielten.
### Medizinische Versorgung als Apartheid-Instrument
Seit 1948 habe Israel kein einziges Krankenhaus in palästinensischen Städten gebaut, während jüdische Gemeinden kontinuierlich neue medizinische Einrichtungen erhielten. Als Beispiel führt Buttu die Stadt Tamra an: "37,000 Palestinians. No public shelters, not a single one. The nearest Israeli town is called Mitzpe Aviv. It's got a population of 1,100, and it has 13 public shelters."
### Unterschiedliche Kriegsunterstützung
Über 90% der jüdischen Israelis unterstützten den Angriff auf Iran, während die palästinensische Bevölkerung mehrheitlich dagegen sei. Buttu sieht darin einen direkten Zusammenhang mit den unterschiedlichen Schutzmaßnahmen: "They think that they are protected. They think that you can just have a system where you could just beat up on everybody in the region and they can continue to have their little parties on the beach."
### Zensur und Informationskontrolle
Die israelische Regierung habe umfassende Zensur verhängt, Journalist:innen der Zugang zu betroffenen Gebieten verwehrt und Informationen über getroffene Ziele unterdrückt. Dies verstärke das Gefühl der Unsicherheit in palästinensischen Gemeinden zusätzlich.
## Einordnung
Der Podcast dokumentiert präzise strukturelle Diskriminierung und nutzt konkrete Daten sowie persönliche Erfahrungen der Moderatorinnen. Buttus Analyse der ungleichen Schutzmaßnahmen ist faktenbasiert und wird durch spezifische Beispiele untermauert. Die Darstellung bleibt sachlich, auch wenn die politische Positionierung gegen Israels Politik deutlich wird.
Problematisch ist die einseitige Perspektive: Israelische Positionen oder unabhängige Stimmen kommen nicht zu Wort. Die Analyse der Kriegsunterstützung anhand von Umfrageergebnissen ist schlüssig, aber die Interpretation bleibt spekulativ. Die Zensur-Thematik wird angesprochen, aber nicht tiefergehend erklärt. Der Podcast folgt einem klaren advocacy-Ansatz und macht seine pro-palästinensische Haltung transparent.
Die Stärke liegt in der detaillierten Dokumentation konkreter Diskriminierungsformen im Zivilschutz - ein Aspekt, der in der Berichterstattung oft unterbelichtet bleibt. Die persönlichen Erfahrungen der Sprecherinnen verleihen dem Thema Authentizität und emotionale Tiefe.